Ski alpin: Gipfel der Skifamilie

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Wochenlang haben sich Anna Fenninger und der ÖSV gestritten. Jetzt gibt es einen Kompromiss.

Innsbruck/Salzburg. „In freundschaftlicher Atmosphäre“ habe das klärende Gespräch zwischen Skistar Anna Fenninger und dem ÖSV stattgefunden. Teilgenommen haben Fenninger, ihr Manager Klaus Kärcher, ÖSV-Sportdirektor Hans Pum und Generalsekretär Klaus Leistner sowie Anwälte. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel fehlte, er spricht lieber nur direkt mit der Athletin.

In einer gemeinsamen Erklärung heißt es nun, die Besprechung habe „wesentliche Ergebnisse“ gebracht, „die den Weg für eine erfolgreiche sportliche Zukunft von Anna Fenninger bereiten“. Fenninger hatte zuvor in einem publik gewordenen E-Mail die ablehnende Haltung des ÖSV gegenüber ihrem deutschen Manager Kärcher kritisiert und forderte eine Neuregelung ihrer sportlichen Betreuung beim Verband. Konkret wünschte sie sich Peter Meliessnig als Konditionstrainer und Physiotherapeuten. Kurzzeitig drohte sie sogar mit Rücktritt und reiste aus dem ÖSV-Trainingslager in Zypern ab.

Nun ist offiziell, dass die zweifache Gesamtweltcupsiegerin beim ÖSV bleibt. Einen Nationenwechsel hat die Olympia-Siegerin ebenso wie die Trennung von ihrem Management bereits in einem TV-Interview ausgeschlossen. „Für mich gibt es nur eine Möglichkeit, an den Start zu gehen: Das ist für Österreich“, sagte die Salzburgerin.
In der Erklärung hieß es dazu: „Fenninger bleibt ein wichtiger Teil der ÖSV-Familie und bekommt wie bisher optimale Trainingsbedingungen zur Verfügung gestellt.“ Die Olympia-Siegerin werde „weiterhin ihre gesamte sportliche Leistungskraft in den Dienst des Verbandes und dessen Partner“ stellen.

Was ihre erweiterte physiotherapeutische Betreuung angeht, wurde offenbar ein Kompromiss gefunden. Die Kosten werden Fenninger und der Verband gemeinsam tragen. Auch das Thema Kopfsponsor ist geklärt. Details dazu sollen zum „gegebenen Zeitpunkt“ verkündet werden. Kärcher hat zuvor bereits dementiert, dass Mercedes der Nachfolger von Raiffeisen werden könnte. „Es sollen sich alle an einen Tisch setzen und reden, so kommen Leute zusammen“, behielt Fenninger recht. Am 18. Juni kann sie erleichtert ihren 26. Geburtstag feiern. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.06.2015)

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