"Klagenfurt ist auch im Ausland möglich"

(c) APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Zum 20. Mal veranstaltet Hannes Jagerhofer den Beachvolleyball-Grand-Slam am Wörthersee, heuer wieder als EM. Doch die Zukunft des Turniers ist nicht gesichert, seine Marke hat der gebürtige Kärntner exportiert.

Die Presse: Können Sie Ihr Event beim 20.Jubiläum inzwischen genießen?

Hannes Jagerhofer: Von Genießen sind wir weit entfernt. Es bleibt eine große Herausforderung. Aber ich merke, dass Klagenfurt eine eingespielte Sache ist, anders als unsere Premieren wie in Poreč.

Ihre neu gegründeten Beach Majors mit Turnieren in Poreč, Stavanger, Gstaad und Miami sind heuer angelaufen. Wie fällt die erste Bilanz aus?

Wir haben bewiesen, dass Klagenfurt auch im Ausland möglich ist. In Poreč war es zuerst schwierig, dann ist plötzlich der Funke übergesprungen. Wir sind also zuversichtlich. Denn hier am Wörthersee haben wir schon etwas aufgebaut, international will jeder so eine Veranstaltung haben.

Wird es in Zukunft nur noch die Beach Majors geben?

Ziel ist, dass die höchste Liga der Turniere nur noch von uns veranstaltet wird. 2016 werden es acht Turniere sein, dann zwölf. Der Sport erlebt einen großen Schub. NBC wird während Olympia 2016 zehn Tage Beachvolleyball in der US-Primetime senden. Die Interaktion zwischen Sportler und Zuschauer ist einzigartig, das hat eine große Anziehungskraft. Mit den Partnern Swatch und Red Bull können wir diese Chance nutzen.

Kann Klagenfurt den Erfolg der EM 2013 nochmals toppen?

Zuerst müssen wir ein kleine Wetterkrise überstehen, aber am Wochenende haben wir wieder die große Chance, knackevoll zu sein. Das hängt natürlich auch von den heimischen Teams ab.

Was erwarten Sie von Österreichs Topduo Clemens Doppler/Alexander Horst?

Sie haben bewiesen, dass sie jeden Gegner schlagen können. Natürlich traue ich es ihnen zu, hier zu gewinnen. Aber Alexander Huber/Robin Seidl haben ebenso alle Chancen. Auch unsere Damen haben schon große Spiele gezeigt, nur die Konstanz fehlt noch.

Der Fördervertrag des Landes Kärnten läuft 2016 aus. Droht Beachvolleyball in Klagenfurt das Aus?

Jeder will das Event hier behalten. Thema wird sein, wie man einsparen und mit den anderen Großveranstaltungen Ironman und Starnacht Ressourcen teilen kann. Die wirtschaftliche Situation des Landes Kärnten hilft natürlich nicht.

Möchten Sie nicht selbst den Karren aus dem Dreck ziehen?

Politik ist das Letzte, was ich mir vorstellen kann. Man macht etwas, und alle anderen finden es automatisch schlecht. Nein, das ist nichts für mich.

ZUR PERSON

Hannes Jagerhofer, 53, veranstaltet mit seiner Eventagentur das Beachvolleyball-Turnier in Klagenfurt. Der gebürtige Kärntner ist CEO einer eigenen Turnierserie, die heuer in Poreč (mit 13.800 Zuschauern am Finaltag) lanciert wurde. Er ist außerdem Gründer von Checkfelix und Checkrobin. [ APA ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mehr Sport

Beach-EM: "Oranjes" geben Ton an

Die Niederländer sind bei der Beachvolleball-EM am Wörthersee mit drei Goldanwärtern die Topfavoriten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.