Basketball: NBA-Hoffnung Pöltl gibt Heimdebüt

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Seine ersten Länderspiele haben Jakob Pöltl „mit Stolz erfüllt“, nun läuft der USA-Legionär, der dem Lockruf der NBA widerstand, erstmals vor Heimpublikum auf.

Wien. Am Samstag will sich Österreichs Basketball-Nationalteam nach guten Leistungen beim Trentino-Cup in Italien im einzigen Heimspiel des Jahres von der besten Seite zeigen. Schließlich befindet sich der heimische Basketball im Aufwind, was vor allem an USA-Legionär Jakob Pöltl liegt. Bei seinem Heimdebüt am Samstag gegen Japan (20.20 Uhr live ORF Sport plus) wird der 19-Jährige jedenfalls im Rampenlicht stehen.

Allzu neu sollte die Situation für den Wiener aber nicht sein. Mit seiner Entscheidung gegen einen vorzeitigen Wechsel in die NBA hat er es selbst in den USA in die wichtigsten Sportnachrichten geschafft. Der Star der Universität von Utah will nun auch im Angriff zum Führungsspieler werden – in der Defensive ist er bereits eine Macht –, um dann den NBA-Draft 2016 ins Visier zu nehmen. „Ziel und Plan ist es, nach diesem Jahr in die NBA zu gehen“, versichert Pöltl.

Seine ersten Auftritte im Nationalteam hat der 2,13-Meter-Center in Italien absolviert. „Mein Debüt war sehr positiv“, resümiert Pöltl. „Die ersten Länderspiele haben mich mit Stolz erfüllt.“ Auch in die Mannschaft habe er sich gut eingefügt. „Ich kannte schon viele, es gab keine Probleme.“

Pöltl sei ohne Zweifel eine Verstärkung, insbesondere in der Defensive, meinte Kapitän Thomas Schreiner. Auch für Teamchef Werner Sallomon hat die Premiere „gut geklappt“, immerhin habe der College-Spieler „völliges Neuland“ betreten. Pöltl selbst hat die Begegnungen als „sehr physisch“ erlebt, „in Europa wird ein anderer Stil gespielt“. Deswegen sei die Erfahrung im und mit dem Nationalteam für seine weitere Entwicklung so wichtig. „Der Unterschied zum College ist, dass ich hier sehr vielen erfahrenen Spielern gegenüberstehe. Auch im Training.“ Er erachtet seine ersten Länderspiele als „weiteren wichtigen Karriereschritt“. Klar sei für ihn, dass er auch in Zukunft für Österreich spielen wolle. Ziel sei, sich auch im Nationalteam zum Leistungsträger zu entwickeln.

Dass sich Österreichs Basketball mit Pöltl auf dem Vormarsch befinde, glaubt auch Topscorer Rašid Mahalbašić: „Wir setzten große Hoffnungen auf Jakob. Das Team ist sehr talentiert, die Zukunft schaut gut aus. Basketball in Österreich wird einen Aufschwung erleben“, meint der 24-jährige Russland-Legionär. Kapitän Schreiner, 28, spricht gar vom „stärksten Nationalteam, das es jemals gab“.

2015 ist allerdings nur eine Zwischensaison, die Konzentration gilt bereits dem kommenden Jahr, wenn im September die EM-Qualifikation für 2017 ansteht. Dann aller Voraussicht nach mit einem österreichischen NBA-Legionär im Kader. Ab 21. August ist Pöltl wieder in Utah, um dieses Ziel in Angriff zu nehmen. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.08.2015)

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