Dafne Schippers sorgt bei der Leichtathletik-WM in Peking mit 200-Meter-Gold für Unruhe.
Peking. Eine Europäerin gewinnt WM-Gold im 200-Meter-Sprint? Was an sich als undenkbar gilt angesichts der Dominanz Amerikas und Jamaikas auf der Tartanbahn, wurde bei der Leichtathletik-WM in Peking Wirklichkeit. Dafne Schippers siegte mit der viertschnellsten je gelaufenen Zeit, die Europameisterin gewann in 21,63 Sekunden.
Die Vizeweltmeisterin, 23, über 100 Meter war auf dem Weg zum Europa- und WM-Rekord schneller als die DDR-Sprinterinnen Marita Koch und Heike Drechsler. In der 200-Meter-Historie waren nur die verstorbene US-Sprinterin Florence Griffith-Joyner (21,34; 21,56; je 1988) und die überführte Dopingsünderin Marion Jones (21,62/1998) schneller . . .
Für Beate Schrott endete die Leichtathletik-WM in Peking mit einem Drama. Die Hürdensprinterin musste ihren Halbfinallauf verletzt abbrechen, die 27-Jährige humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht von der Bahn. „Ich habe beim Laufen etwas gespürt. Ich glaube, dass es etwas Ärgeres ist.“
Leichtathletik-Wm Ergebnisse
Herren, 110 m Hürden: 1. Schubenkow (RUS) 12,98 Sek. 2. Parchment (JAM) 13,03 3. Merritt (USA) 13,04.
Damen, 200 m: 1. Schippers (NED) 21,63 Sek. 2. Thompson (JAM) 21,66 3. Campbell-Brown (JAM) 21,97.
100 m Hürden: 1. Williams (JAM) 12,57 Sek. 2. Roleder (GER) 12,59 3. Talay (BLR) 12,66.
Weitsprung: 1. Bartoletta (USA) 7,14 m 2. Proctor (GBR) 7,07 3. Spanovic (SRB) 7,01.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2015)