WM-Vergaben: Anklage gegen Beckenbauer

Verfahren landete bei einer rechtsprechenden Kammer.

Wien. Die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikkommission hat ihre Ermittlungen gegen Franz Beckenbauer abgeschlossen und Anklage erhoben. Das Verfahren sei zur rechtsprechenden Kammer weitergeleitet worden, teilte das Gremium des Weltverbands mit, ohne weitere Details zu nennen. Auch nach den Untersuchungen gegen den Spanier Ángel María Villar Llona, Vizepräsident der Fifa und der Europäischen Fußballunion, wird nun ein Urteil erwartet.

Beckenbauer hatte wie alle Mitglieder des Fifa-Exekutivkomitees, die bei der WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 im Dezember 2010 beteiligt gewesen waren, vor der Ethikkommission aussagen müssen. Als er dies zunächst verweigerte, wurde er im Sommer 2014 provisorisch für 90 Tage für alle Fußballaktivitäten gesperrt. Nach seiner danach erfolgten Aussage wurde diese Sperre aufgehoben, die Ermittlungen liefen jedoch weiter.

Indes hat ein Anwalt von Michel Platini den Vorwurf zurückgewiesen, der gesperrte Uefa-Präsident sei an einer Bilanzfälschung bei der Fifa beteiligt gewesen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2015)

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