Olympia: Golf und Rugby vor Aufnahme

(c) AP (Morry Gash)
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Golf und Rugby stehen vor der Aufnahme ins Programm der Sommerspiele 2016. Zudem entschied das IOC-Kabinett, dass bei den Spielen 2012 in London erstmals Frauen-Boxen ausgetragen wird.

Golf und Siebener-Rugby stehen vor der Aufnahme ins Programm der Olympischen Spiele 2016. Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) einigte sich am Donnerstag in Berlin auf diese beiden Sportarten, die der Vollversammlung am 9. Oktober in Kopenhagen zur Abstimmung vorgelegt werden. Abgelehnt wurden hingegen die Gesuche der Sportarten Squash, Softball, Baseball, Inline Skating und Karate.

Die IOC-Session kann in der dänischen Hauptstadt das Comeback des olympischen Golfturniers, das zuletzt 1904 ausgetragen wurde, und des populären Rugby, letztmalig 1924 olympisch, mit allerdings nur 7 statt 15 Spielern pro Team akzeptieren oder ablehnen. Eine einfache Mehrheit genügt. "Am Ende fiel die Entscheidung auf die Zwei, die den wertvollsten Zuwachs bedeuten. Golf und Rugby waren bei allen 33 Kriterien im Spitzenfeld", erklärte IOC-Chef Jacques Rogge. Zudem entschied das IOC-Kabinett, dass bei den Spielen 2012 in London erstmals Frauen-Boxen ausgetragen wird.

In der sechsstündigen Sitzung verkürzte das IOC-Kabinett zudem die Distanz bei den Entscheidungen im Kanu-Sprint der Männer von 500 auf 200 Meter, um noch mehr Action auf dem Wasser zu schaffen. Die Platzierungsspiele im Handball wurden abgeschafft, der Vorschlag des Tennis-Weltverbandes ITF auf die Addition von Mixed-Doppel wurde auf Dezember vertagt.

Die großen Siegerinnen des Tages waren aber die Boxerinnen, die 2005 schon einmal den Vorstoß unternommen hatten, damals aber von den Olympiern ausgezählt worden waren. Der Sport habe sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt, so Rogge. Auch Golf, zuletzt 1904 olympisch, war vor vier Jahren von der IOC-Session abgelehnt worden. Tiger Woods freute sich im fernen Minnesota über die gute Nachricht aus der deutschen Hauptstadt, dass das olympische Golfturnier vor einer "überfälligen" Rückkehr steht. Der Superstar der Superstars hatte sich schon vor dem Votum des IOC-Kabinetts zu seinem Traum vom Olympiasieg bekannt.

Schließlich werden die Sieger in diesem Bewerbungsmarathon reich belohnt. Jeder Verband, der bei Olympia vertreten ist, darf mit einer IOB-Subvention von mindestens 15 Millionen US-Dollar (10,49 Mio. Euro) rechnen. Rugby war zwischen 1900 und 1924 bei vier Olympischen Spielen dabei, allerdings in seiner ganzen Blüte mit 15 Spielern pro Team.

Durch die leicht abgespeckte Version mit sieben Akteuren pro Mannschaft verspricht sich der ehemalige Rugby-Spieler Rogge eine aufregende Aufwertung seines Hochglanzprodukts Olympia. "Wir sind eine jugendliche, dynamische Sportart, die großen wirtschaftlichen Erfolg nachweisen kann", erklärte Mike Miller, der Generalsekretär des Weltverbandes International Rugby Board. Allein der letzte World Cup brachte einen Profit von mehr als 100 Millionen Euro.

(Ag.)

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