Weltmeister und Fans verbeugen sich

HANDBALL - IHF WC quali, AUT vs DEN
HANDBALL - IHF WC quali, AUT vs DEN(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Philipp Brem)
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Handball-Abschied. Kapitän Szilágyi blieb zwar im 203. und letzten Länderspiel für Österreich gegen Dänemark ein Sieg verwehrt. Die Ehrung für ihn war weltmeisterlich.

Wien. In der Albert-Schultz-Halle waren viele knallrote Viktor-Szilágyi-Leibchen zu sehen, nach der Schlusssirene gab es von den Zuschauern „Viktor“-Sprechchöre und seine (ehemaligen) Mitspieler im Handballnationalteam standen in Szilágyi-Shirts (Nummer 14) Spalier. Nach 18 Jahren war am Mittwochabend das Ende der Teamkarriere des 37-jährigen Kapitäns Viktor Szilágyi gekommen. Gut 4000 Handballfans erwiesen ihm nach seinem 203. Spiel im Teamdress mit Standings Ovations die Ehre. Bei der „Pensionierung“ der lebenden Handballlegende wurde selbst die 20:23-Heimniederlage im WM-Play-off-Rückspiel gegen die Handballgroßmacht Dänemark zur Nebensache.

Es war eine Mischung aus Ergriffenheit und Wehmut in der Halle in der Wiener Donaustadt zu spüren. Szilágyi ist nicht bloß eine österreichische Fixgröße. Die Dänen mit Stars wie Tormann Niklas Landin oder Mikkel Hansen blieben als Zeichen der Wertschätzung der Leistungen des österreichischen Spielführers und langjährigen Deutschland-Legionärs bei der Ehrung auf dem Spielfeld. Das wurde letztlich bei der Einspielung eines Abschiedsvideos besonders deutlich. Darin steuerten Dagur Sigurdsson, mit Deutschland Europameister und auch österreichischer Ex-Teamtrainer, oder Schwedens Welt- und Europameister Lubomir Vranjes neben anderen Wegbegleitern Glückwünsche bei.

Mithilfe abseits des Spielfelds

ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner gestand, er habe sich vor diesem Tag „gefürchtet“. Szilágyi selbst gab sich bescheiden und hält den Zeitpunkt des Rücktritt für richtig, weil nicht alle Teamspieler gleichzeitig aufhörten. Auch wenn an diesem Abend der Verneigungen Kämpfer Vitas Ziura ebenfalls sein letztes Teamspiel bestritt.

In der Qualifikation für die WM im Jänner 2017 in Frankreich ist gegen Dänemark mit der klaren Auswärtsniederlage schon der Zug abgefahren. Am 2. November beginnt die Qualifikation für die EM 2018 in Spanien. Ohne Szilágyi, der aber abseits des Spielfeldes weiter mithelfen soll. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2016)

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