Beachvolleyball-WM: Das Spektakel allein ist nicht genug

BEACH-VOLLEYBALL: 'KICK-OFF-EVENT VOR WM IN WIEN'
BEACH-VOLLEYBALL: 'KICK-OFF-EVENT VOR WM IN WIEN'APA/HANS PUNZ
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Es soll das Event neben Olympia sein, Massen zur Donauinsel führen und sportlich begeistern. „Sandmann“ Hannes Jagerhofer hat wieder Großes vor.

Wien. Üblicherweise spielen Beachvolleyballer am Strand, unter freiem Himmel. In der Wiener Hofreitschule erwartete sie aber eine ganz andere Umgebung: Holzedelstreu, barocke Stuckdecke und riesige Kristallluster. 120 Tage vor der Beachvolleyball-WM auf der Wiener Donauinsel (ab 28. Juli) bat Organisator Hannes Jagerhofer zur Kick-off-Veranstaltung in prunkvollem Rahmen. „Wir wollen das größte Beachvolleyball-Event der Welt neben Olympia kreieren“, erklärte der 55-Jährige, der sich mit dem Turnier in Klagenfurt Ruf und Vermächtnis geschaffen hat.

Österreichs Topduo, Clemens Doppler und Alexander Horst, war vom Fototermin mit Lippizanern begeistert. Es ist einzigartig, so wie es früher Jagerhofers Clubbings waren, oder eben das Event am Wörthersee. Horst: „Es gibt keine coolere Promotion. Selbst ich als Wiener bin sehr beeindruckt.“

Neben Österreichs besten Spielern waren auch Vertreter von Stadtregierung und Weltverband geladen, denn ihre Unterstützung sei die Voraussetzung für die Durchführung einer Veranstaltung dieser Dimension. „Die Stadt muss sich zu 100 Prozent damit identifizieren“, betonte Jagerhofer.

Ein Sandkasten auf 16.000 m?

Je 48 Männer- und Frauenpaare werden im Sommer in 208 Spielen ihre Weltmeister küren – auf einem Center Court für 10.000 Zuschauer. Eine Million Euro wartet als Preisgeld, je zur Hälfte geteilt. „Wien hat 1,8 Millionen Einwohner, maximal 30 Prozent sind auf Urlaub. Vom Rest wollen wir möglichst viele ansprechen“, sagte der gebürtige Kärntner.

Auf dem 16.000 m? großen Areal werden ein Rahmenprogramm sowie gewohnt Partys mit Showacts geboten. Wer die Spiele im Hauptstadion sehen will, dem sei frühes Erscheinen ans Herz gelegt: Der Eintritt ist gratis („first come, first serve“), nur eine Sicherheitsgebühr (fünf Euro) ist zu entrichten. Die Bilder von der Donauinsel werden jedenfalls um die Welt gehen, die WM 2015 wurde in 134 Länder live übertragen.

Aus sportlicher Sicht träumt ÖVV-Präsident Peter Kleinmann von einer Medaille. „Wir haben schon die lebenswerteste Stadt und den besten Beachvolleyball-Veranstalter, vielleicht haben wir auch die besten Spieler“, sagte der Sport-Evergreen. Doppler/Horst hörten da ganz aufmerksam zu. „Wenn alles aufgeht, ist die Medaille drin“, weiß Doppler. Der gesteigerten Erwartungshaltung vor Heimpublikum wollte er nicht zu viel Bedeutung beimessen: „Druck verspüre ich nur auf der Toilette.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2017)

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