Thiam verpasst im Götzis-Siebenkampf Europarekord nur knapp

Nafissatou Thiam
Nafissatou Thiamimago/Belga
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Olympiasiegerin Nafissatou Thiam erzielte mit 7013 Punkten die drittbeste Leistung der Geschichte. Ivona Dadic verpasste ihre Bestleistung klar und wurde 14.

Ein hochklassiger Siebenkampf hat am Wochenende dem Mehrkampf-Meeting in Götzis den Stempel aufgedrückt. Olympiasiegerin Nafissatou Thiam schrammte nur knapp am Europarekord vorbei. Die Belgierin kam mit der drittbesten Leistung der Geschichte auf 7.013 Punkte, sie ist erst die vierte Athletin, die jemals über die 7.000 kam. Ivona Dadic blieb als 14. unter den Erwartungen.

Vor dem abschließenden 800-m-Lauf war auch der seit 2007 von der Schwedin Carolina Klüft gehaltene Europarekord (7.032) noch in Gefahr, am Ende ging es sich für Thiam knapp nicht aus. Sie setzte sich bei das ganze Wochenende über hochsommerlichen Temperaturen im Mösle-Stadion vor der Deutschen Carolin Schäfer (6.836) und der Lettin Laura Ikauniece-Admidina (6.815) durch. Die Top-Sechs und weitere neun Athletinnen unter den 25 Klassierten hatten am Ende persönliche Bestleistungen markiert. Es fielen darunter gleich fünf nationale Rekorde.

"Dass ich jetzt mit 7.000 Punkte heimgehe, ist unglaublich. Ich wusste, dass ich über die 800 m alles geben muss. Und ich werde versuchen, mich in Zukunft beim Laufen noch zu verbessern", sagte die 22-Jährige, die freilich auch Jahresweltbestleistung anschrieb. Besser als Thiam waren in der Geschichte bisher nur US-Weltrekordlerin Jackie Joyner-Kersee (USA) 1988 mit 7.291 und Klüft. Die vierte Athletin über 7.000 ist die Russin Larisa Turtschinskaja mit 7.007.

Dadic verpasst eigenen Rekord deutlich

Als beste Österreicherin landete Ivona Dadic am Sonntag mit 6.143 Zählern an der 14. Stelle, sie blieb damit deutlich unter dem von ihr gehaltenen ÖLV-Rekord von 6.408. Die 17-jährige Sarah Lagger als 19. erreichte 6.012 Punkte und kam damit erstmals in ihrer noch jungen Karriere über die 6.000er-Marke. Karin Strametz markierte als 23. mit 5.840 ebenfalls persönliche Bestleistung.

Dadic lag nach dem ersten Tag und persönlichen Bestleistungen im Hürdensprint und Kugelstoßen mit 3.699 nahe an der Punkteleistung der EM in Amsterdam, als sie letztlich österreichischen Rekord markierte. Der zweite Bewerbstag im Ländle begann für die 23-Jährige mit 5,86 m im Weitsprung nicht zufriedenstellend. Besser lief es im Speerwurf mit 46,20, den Thiam mit dem Landesrekord von 59,32 vor der Schweizerin Geraldine Ruckstuhl mit dem Landesrekord von 58,31 für sich entschied. Thiam verbesserte dabei ihre Bestleistung gleich um mehr als sechs Meter.

"Ein paar technische Fehler waren dabei, die den Speer nicht fliegen lassen, das ärgert mich", sagte Dadic. Was den Weitsprung betraf, hatte sie noch Probleme mit dem Timing, wollte dies aber in Hinblick auf ihr Saisonziel WM noch intensiv angehen. "Den perfekten Mehrkampf brauche ich dieses Wochenende gar nicht, den hebe ich mir für London auf", hatte sie aber ohnehin stets beteuert. Die Norm von 6.200 m hatte sie ja bereits aus dem Vorjahr stehen, weshalb der Qualifikationsdruck weggeblieben war.

Sehr zufrieden durften Lagger und Strametz sein. Die Kärntnerin Lagger hielt seit dem U20-WM-Goldmedaillengewinn im Juli 2016 in Bydgoszcz bei 5.960 und überschritt nun erstmals den 6.000er. Götzis-Debütantin Karin Strametz aus der Steiermark verbesserte ihre bisherige persönliche Bestleistung von 5.666 deutlich.

(APA)

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