Leichtathletik: Bolt hadert mit den Startblöcken

Usain Bolt hat bei seinen letzten Starts mit wackeligen Startblöcken zu kämpfen.
Usain Bolt hat bei seinen letzten Starts mit wackeligen Startblöcken zu kämpfen.imago/East News
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Usain Bolt attestiert London die "schlimmsten" Startblöcke, "die wir je hatten", und läuft locker ins 100-Meter-Halbfinale. Star des Abends war 10.000-Meter-Sieger Mo Farah.

Usain Bolt hat die erste Hürde auf dem Weg zum zwölften WM-Gold zeitlich gesehen locker genommen. Der jamaikanische Weltrekordler haderte nach seinem 100-m-Vorlauf am Freitag bei der Leichtathletik-WM in London aber mit den Startblöcken. In der einzigen Titelentscheidung des ersten Tages setzte sich über 10.000 m erwartungsgemäß Mo Farah durch und sorgte für einen britischen Traumauftakt.

Bei den Welttitelkämpfen läuft Bolt die letzten Rennen seiner Karriere. Der achtfache Olympiasieger konzentriert sich auf die 100 m und das Antreten mit der Kurzsprintstaffel. Die 200 m lässt er aus, weshalb er sein Gold-Konto bei Weltmeisterschaften noch auf 13 aufstocken kann. Der 30-Jährige gewann seinen Vorlauf in 10,07 Sekunden. Der als sein Hauptkonkurrent gehandelte US-Amerikaner Justin Gatlin beendete sein Rennen ebenfalls als Erster in 10,05.

Insgesamt Schnellster war der Jamaikaner Julian Forte (9,99) vor dem Jahresbesten Christian Coleman (USA/10,01). Gatlin kam im Gesamt-Vorlaufranking auf Platz sechs, Bolt reihte sich als Achter ein.

"Die schlimmsten, die ich je gehabt habe"

"Es war sehr arg. Ich bin aus den Startblöcken gestolpert. Ich mag sie nicht, ich denke, das sind die schlimmsten, die ich je gehabt habe", schimpfte Bolt über das "wackelige" System. Felsenfest hinter ihm stand indes das Publikum, während Gatlin als ehemaliger zweifacher Dopingsünder wie so oft ausgebuht wurde. "Das Publikum ist wundervoll, es gibt mir so viel Liebe", erklärte Bolt, der wie üblich auch kleine Späßchen machte. Halbfinale und Finale sind für Samstagabend angesetzt.

Von den 55.100 Zuschauern förmlich zum sechsten WM-Gold geschrien wurde Mo Farah, der den Grundstein für sein fünftes Langstreckendouble legte - das dritte bei einer WM nach 2013 and 2015, dazu kamen jene bei den Olympischen Spielen 2012 and 2016. Es war sein zehnter Triumph in Folge in einem Rennen bei einem Großereignis.

Familien-Unterstützung

Der 34-Jährige Farah gewann in der Jahresweltbestzeit von 26:49,51 Minuten vor Joshua Cheptegei aus Uganda (26:49,94) und Paul Tanui ais Kenia (26:50,60). Der vierfache Vater - Stieftochter Rihanna jubelte ihm bereits bei Olympia im Londoner Stadion zu, die Zwillingsmädchen Aisha and Amani kamen nur wenige Tage nach den Sommerspiele zur Welt - trug sein 2015 geborenes Söhnchen Hussein auf den Schultern, als er sich beim Publikum für die Unterstützung bedankte.

Mit einer Überraschung endete die Weitsprung-Qualifikation der Männer, Olympiasieger Jeff Henderson aus den USA verpasste mit 7,84 m als 17. den Finaleinzug. Bester warf der Tscheche Radek Juska mit 8,24.

(Birgit Egarter/APA))

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