ÖOC-Wahl: Peter Schröcksnadel vor Rückkehr ins ÖOC

Schröcksnadel.
Schröcksnadel.(c) EPA (Steffen Schmidt)
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Nach Informationen der "Presse" wird der Tiroler bei der am Freitag im Wiener „Haus des Sports“ stattfindenden Vorstandswahl des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) als Mitglied des Neubeginns präsentiert.

WIEN. Peter Schröcksnadel kehrt in den ÖOC-Vorstand zurück. Nach der Dopingaffäre von Turin hatte sich der Präsident des Skiverbandes aus der rot-weiß-roten Olympiafamilie zurückgezogen. Sein Abgang war 2007 auch von persönlichen Differenzen mit dem ehemaligen ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth begleitet. Doch nun, unter der Führung von Neopräsident Karl Stoss, weht ein anderer Wind. Auch sind alle von Schröcksnadel angeprangerten Missstände (nahezu) aufgeklärt und Widersacher entfernt worden.

Nach Informationen der „Presse“ wird der Tiroler bei der am Freitag im Wiener „Haus des Sports“ stattfindenden Vorstandswahl des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) als Mitglied des Neubeginns präsentiert.

Casinos-Austria-Generaldirektor Karl Stoss will sich im ÖOC als Erneuerer positionieren. Im Spiegelsaal fällt somit heute eine der wichtigsten sportpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre. Als Punkt6 der Tagesordnung wird die Wahl des neuen Vorstandes angeführt. Die Liste der Kandidaten ist lang, sie umfasst über 40 Namen, aber der dreiköpfige Wahlausschuss hat in den vergangenen Wochen eifrig aussortiert und im Vorfeld der Generalversammlung eine Vorausscheidung gemacht. Die neuen Statuten sollen aber erst nach den olympischen Winterspielen in Vancouver abgesegnet werden.

Mit oder ohne Politiker?

Der Vorstand, der aus zwölf Vertretern bestehen wird, soll Stoss' Handschrift tragen. Vor allem, das sickerte durch, soll kein Politiker darin Platz finden. Damit standen etwa die Chancen für den vom Handballbund nominierten Sozialminister Rudolf Hundstorfer schlecht.

Bei der Weihnachtsfeier des Sportministeriums versprach Stoss am Mittwochabend auch, der Forderung ehemaliger Olympiasieger, Medaillensammler und Sportgrößen nachkommen und eine eigene Athletenkommission nach IOC-Vorbild ins Leben rufen zu wollen. Damit wird der ehemalige Rodler Markus Prock vermutlich in den ÖOC-Vorstand einziehen. Möglich, dass auch noch ein zweiter ehemaliger Sportler Berücksichtigung findet. Es soll sich dabei um Christoph Sieber oder Michael Hadschieff handeln.



„Wenn ich ins ÖOC kommen sollte, dann ohne mein Zutun.“

Peter Kleinmann

Vom alten Vorstand werden Schwimmpräsident Paul Schauer, der Salzburger Fußballverbandschef Herbert Hübel und Elisabeth Max-Theurer (Reitverband) auch unter Stoss weiterhin zu ÖOC-Ehren kommen.

Weiters gehören „Mr. Volleyball“, Peter Kleinmann, Radverbandschef Otto Flum, Hans-Paul Kutschera (Judo) und Walter Kapounek (Hockey) zu den Kandidaten. Kleinmann will von einer Nominierung offiziell nichts wissen. „Wenn ich ins ÖOC kommen sollte, dann ohne mein Zutun.“

Für Diskussionen sorgt die Besetzung der Rechnungsprüfer. Zuletzt war Casinos-Austria Finanzvorstand Bettina Glatz-Kremsner für diese Belange zuständig. Dass das Casino-Austria-Führungsduo Stoss und Glatz-Kremsner nun auch im ÖOC gemeinsam regieren soll, ist für manchen Kritiker unvereinbar.

Schmölzer als ÖOC-General?

Spannend wird 2010 auch die Bestellung des neuen Generalsekretärs. Matthias Bogner, der interimistische Jungwirth-Nachfolger, bleibt Sportreferent. Auf der Gerüchtebörse wird derzeit ein Mann mit Euro-2008-Erfahrung gehandelt. Heinz Palme werkt allerdings als Fifa-Koordinator in Südafrika (Fußball-WM), damit bliebe nur der frühere Euro-Direktor Christoph Schmölzer übrig. Sturm Graz, so hört man, könnte ihn als Manager durchaus entbehren.

Aber da könnte wohl auch noch ein wenig Parteipolitik mitspielen, obgleich der Posten des Generalsekretärs öffentlich ausgeschrieben wurde. „ÖOC neu“ hin oder her...

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2009)

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