NHL: Startschuss zur historischen Titeljagd

Michael Grabner (l.), Kärntner Torgarant in Diensten der New York Rangers, ist Sidney Crosby auf den Fersen.
Michael Grabner (l.), Kärntner Torgarant in Diensten der New York Rangers, ist Sidney Crosby auf den Fersen. (c) Reuters
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Die NHL wird 100 Jahre alt, am Mittwoch erfolgt der Auftakt zur Jubiläumssaison. Ein Überblick über Titelanwärter, aufstrebende Jung- und nimmermüde Altstars sowie die Chancen des Österreicher-Trios in der stärksten Liga der Welt.

Wien. Toronto und Winnipeg eröffnen am Mittwoch die 100. Saison der National Hockey League. Was im Dezember 1917 mit vier kanadischen Teams begann, ist ein Jahrhundert später ein Milliardengeschäft mit 31 Klubs in ganz Nordamerika. Die Fakten zur Jubiläumssaison der besten Eishockeyliga der Welt:

Rekordumsätze. Jahr für Jahr verzeichnet die NHL neue Rekordeinnahmen (2016/17: 4,5 Milliarden Dollar). Der Hauptgrund: Der Kampf um den Stanley Cup garantiert Spannung, ein Drittel der 31 Teams gehört zu den Titelkandidaten. Das liegt am Salary Cap, einer Gehaltsobergrenze von 75 Millionen Dollar, die es den Klubs kaum ermöglicht, mehr als zwei Topstars zu beschäftigen. Und am Draft-System, bei dem die besten Nachwuchsspieler bei den schwächsten Klubs der Vorsaison landen.

Der Titelverteidiger. Die Pittsburgh Penguins peilen den „threepeat“, den dritten Titel in Serie an. Das hat es nicht mehr gegeben, seit Mike Bossy die New York Islanders von 1980 bis 1983 zu vier Titeln in Folge führte (damals gab es nur 21 Teams und keinen Salary Cap). 1991 und 1992 holte der heutige Penguins-Besitzer Mario Lemieux an der Seite von Jaromir Jagr den Stanley Cup nach Pittsburgh, verpasste aber Titel Nummer drei. Das aktuelle Team rund um Sidney Crosby und Jewgeni Malkin gehört trotz wichtiger Abgänge auch heuer wieder zu den Favoriten.

Die Kanadier. Kanada mag das Mutterland des Eishockeys sein, zuletzt aber dominierten US-Klubs. Der bisher letzte kanadische Stanley-Cup-Sieger waren die Montreal Canadiens 1993. Nun, zwei Jahre nachdem es 2015/2016 überhaupt kein kanadischer Klub in die Play-offs geschafft hat, könnten allen voran die aufstrebenden Edmonton Oilers (Connor McDavid) die Titel-Durststrecke beenden. Auch die Canadiens, Ottawa Senators, Toronto Maple Leafs, Winnipeg Jets und Calgary Flames sind Play-off-Kandidaten. „Das Warten hat ein Ende“ prophezeite die kanadische „National Post“.

Die Superstars. Sidney Crosby, 30, und Connor McDavid, 20, sind die derzeit besten Spieler der Welt. Crosby führte die Pittsburgh Penguins zuletzt zweimal in Folge zum Titel, McDavid die Edmonton Oilers in der Vorsaison erstmals nach elf Jahren wieder in die Play-offs. McDavid wurde danach zum wertvollsten Spieler der Liga (MVP) gewählt, inzwischen ist er dank eines Achtjahresvertrages für 100 Millionen Dollar der bestbezahlte NHL-Profi. Sein kanadischer Landsmann Crosby hat 2012 einen Zwölfjahresvertrag abgeschlossen, der ihm 104 Mio. Dollar garantiert.

Kurz vor Saisonbeginn hat auch Altstar Jaromír Jágr, 45, noch einen Klub gefunden. Der mit 1914 Punkten zweitbeste Scorer der NHL-Geschichte nach Wayne Gretzky unterschrieb bei den Calgary Flames. Als Erstrunden-Draftpick startet der 18-jährige Schweizer Nico Hischier (New Jersey Devils) in seine Rookie-Saison.

Die Österreicher. Am ehesten kann Michael Grabner (New York Rangers) um den Stanley Cup mitspielen. Der Villacher, 29, war mit 27 Toren zweitbester Rangers-Torschütze der Vorsaison. Thomas Vanek, 33, soll die Vancouver Canucks nach zwei Jahren Pause wieder in die Play-offs schießen. Der Steirer könnte in dieser Saison seine 1000. NHL-Partie bestreiten (derzeit 948). Michael Raffl, 28, hofft nach einer Saison mit drei Verletzungen mit den Philadelphia Flyers ebenfalls auf die Play-offs.

Las Vegas. Erst im Juni wurden die Vegas Golden Knights gegründet, sie bestreiten ihre erste Saison. 500 Millionen Dollar ließ sich Investor Bill Foley die Lizenz kosten. Die Play-offs kommen heuer wohl noch zu früh, die Knights sind aber alles andere als chancenlos. Im Tor steht der dreifache Stanley-Cup-Sieger Marc-Andre Fleury, mit James Neal stürmt ein unter anderem beim Vorjahresfinalisten Nashville erprobter Torjäger.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2017)

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