Wien-Marathon: "Hello Mr. President"

WienMarathon Hello President
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Haile Gebrselassie und Paula Radcliffe wurden von Heinz Fischer empfangen, auch John Kiprotich ist für den Wien-Marathon bereit. Als rot-weiß-rote Topläufer starten Roman Weger und Tanja Eberhart.

Wien. Noch nie wurde ein Gast so herzlich von einem Bundespräsidenten in der Hofburg empfangen wie Laufstar Haile Gebrselassie. Der Äthiopier hat sich auch sehr darauf gefreut, Heinz Fischer wiederzusehen. Schon im Vorjahr ist der 38-Jährige der Stargast des Wien-Marathons gewesen und bei einer Audienz von Fischer empfangen worden. Seitdem schwärmte Gebrselassie von dieser Begegnung und als er zusammen mit der Britin Paula Radcliffe Fischer gegenübertrat, folgte sofort eine innige Umarmung. „Hello Mr. President!“

Im Wien-Marathon hat der Äthiopier für Emotionen aber nur wenig Zeit. Denn der zweifache Olympiasieger muss über die Halbdistanz einen Rückstand von 7:52 Minuten auf Radcliffe aufholen. „Das wird schwer, aber ich werde mein Bestes geben, sehr schnell laufen. Hoffentlich spielt auch das Wetter mit. Ich mag es nämlich nicht, wenn es zu kalt ist.“


Sofort Tempo machen. Ähnliches dachte sich auch der Kenianer John Kiprotich. Der Vorjahressieger will die ersten Meter auf der Wagramer Straße abwarten, sich zurechtfinden und dann sofort das Tempo erhöhen, um seine Konkurrenten schnell zu distanzieren. Als rot-weiß-rote Topläufer starten Roman Weger und Tanja Eberhart ins Rennen über 42,195 Kilometer. Insgesamt werden 36.000 Teilnehmer erwartet.

Vorjahressieger Kiprotich schöpfte nach dem unerwarteten Sieg in der Donaustadt Motivation für noch größere Taten. Die Zeit von 2:08:29 Stunden drückte er im Herbst in Amsterdam auf 2:07:08. In Ostia bei Rom lief er kürzlich einen Halbmarathon in 60:02 Minuten. „Ich denke, dass ich in guter Form bin. Mein Ziel ist, unter 2:07 zu bleiben“, sagte der 23-Jährige, der damit für einen neuen Streckenrekord sorgen würde. Gehalten wird dieser seit 2008 von seinem Landsmann Abel Kirui mit 2:07:38.

Da Mark Milde aus persönlichen Gründen verhindert ist, übernimmt Hannes Langer dieses Mal die Funktion als Rennleiter. „Die Topgruppe wird sieben bis elf Läufer umfassen, ich hoffe, dass sich ein dynamisches Rennen entwickelt. Wenn es einen spannenden Kampf bis zur Zielgeraden gibt, wäre das natürlich das Feinste“, meinte Langer. Angepeilt wird eine Halbmarathonzeit von 63 bis 63:30 Minuten sowie eine Finalzeit von 2:07 Stunden.

Wie Kiprotich waren auch seine Landsleute Sugut und Kirwa Überraschungssieger in den vergangenen Jahren. „Es sind sehr starke Läufer am Start. Jeder von ihnen kommt her, um zu gewinnen. Mit einer Zeit um 2:07 wäre ich zufrieden“, meinte der 26-jährige Sugut. Er machte vergangenen September in Berlin als Pacemaker beim Weltrekord von Patrick Makau (2:03:38) auf sich aufmerksam. „Aus diesem Rennen habe ich viel gelernt, diese Erfahrung hat mir im Training geholfen.“ Kirwa hat sich 2009 in Wien im Debütanten-Marathon durchgesetzt, im darauffolgenden Herbst gewann er in Frankfurt mit persönlicher Bestzeit von 2:06:14.

(c) Die Presse / HR

Bei den Frauen läuft es auf ein Duell zwischen der Äthiopierin Tola und der Rumänin Talpos hinaus, wobei die um 15 Jahre jüngere 2011-Siegerin Tola zu favorisieren ist. Sie lebt seit einem Jahr mit ihrem Ehemann und Trainer Musa Roba-Kinkal in der Nähe von Frankfurt und war zuletzt mit der Deutschen Irina Mikitenko im Höhentrainingslager in Albuquerque (USA). „Mein Ziel ist, meine persönliche Bestzeit zu steigern und zu gewinnen. Ich will Wien in guter Erinnerung behalten.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.04.2012)

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