Formel 1: Ferrari-Präsident Montezemolo tritt zurück

Ferrari Formula One driver Alonso of Spain looks on next to Ferrari President Montezemolo after the third practice session of the Italian F1 Grand Prix in Monza
Ferrari Formula One driver Alonso of Spain looks on next to Ferrari President Montezemolo after the third practice session of the Italian F1 Grand Prix in MonzaREUTERS
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Nach 23 Jahren an der Spitze des Sportwagenherstellers Ferrari ist Firmenpräsident Luca Cordero di Montezemolo zurückgetreten.

Zum neuen Ferrari-Präsidenten rückt der CEO des Mutterkonzerns Fiat Chrysler, Sergio Marchionne, auf. Der 67-jährige Montezemolo wird am 13. Oktober den Konzern verlassen. "Ich will Montezemolo für all das danken, was er in diesen Jahren für Fiat und Ferrari getan hat", kommentierte Fiat-Präsident John Elkann.

Meinungsverschiedenheiten über Ferraris Zukunft im Rahmen des globalen Fiat-Chrysler-Konzerns und Marchionnes Unmut wegen der enttäuschenden Leistungen der "Scuderia" in der Formel 1 sollen den Abschied von Montezemolo beschleunigt haben. Kürzlich hatte Montezemolo vor der Gefahr gewarnt, dass Ferrari im Zuge der Fusion Fiats mit Chrysler "amerikanisch" werde. Montezemolo könnte jetzt die Führung der maroden Alitalia übernehmen.

"Seit sechs Jahren gewinnen wir nichts mehr"

Di Montezemolo spricht von dem "Ende einer Epoche" für den Sportwagenhersteller. "Ferrari hat eine wichtige Rolle für Fiat gespielt. Nach der Fusion mit Chrysler und der im Oktober geplanten Notierung an der Wall Street beginnt eine neue Phase und es ist richtig, dass das Unternehmen von CEO Sergio Marchionne geführt wird", sagte Montezemolo.

Marchionne gab Meinungsverschiedenheiten mit Montezemolo über die Führung des Formel 1-Rennstalls zu, dessen Leistungen in dieser Saison Fiat zutiefst enttäuscht hatten. Diese Differenzen seien öffentlich am letzten Wochenende zum Ausdruck gekommen. "Ich will jedoch Luca persönlich für all das danken, was er für mich, Ferrari und Fiat getan hat", kommentierte Marchionne.

Die wirtschaftlichen Ergebnisse Montezemolos als Unternehmer seien sehr gut, hatte Marchionne erklärt, aber im Fall von Ferrari müsse man auch die sportlichen Ergebnisse berücksichtigen. "Seit sechs Jahren gewinnen wir nicht mehr", hatte er am letzten Sonntag nach dem Großen Preis von Monza geklagt.

(APA)

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