Formel 1: Rosberg erfährt sich ersten "Matchball"

Formula One F1 - U.S. Grand Prix - Circuit of the Americas, Austin, Texas, U.S.
Formula One F1 - U.S. Grand Prix - Circuit of the Americas, Austin, Texas, U.S.REUTERS
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Lewis Hamilton ist mit seinem 50. Grand-Prix-Sieg Mitglied im exquisiten Champions Club, Nico Rosberg kann dafür schon in einer Woche erstmals Formel-1-Weltmeister sein.

Nach Platz zwei in Austin hinter Hamilton könnte der deutsche Mercedes-Pilot am Sonntag in Mexiko drei Renen vor Schluss die Titelentscheidung der WM-Saison 2016 herbeiführen. Dafür müsste aber viel zusammen passen. Gewinnt Rosberg in Mexiko wie vor einem Jahr bei der Premiere und Hamilton wird maximal Zehnter, ist Rosberg Weltmeister. "Natürlich bin ich mir dessen bewusst. Es ist eine offensichtliche Rechnung, die jeder anstellt", weiß der 31-jährige Rosberg.

Sieben Punkte machte Hamilton in Texas durch seinen Sieg vor Rosberg und Daniel Ricciardo im Red Bull sowie dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel im Ferrari gut. Sieben von 33. 26 Punkte Vorsprung hat Rosberg damit vor den abschließenden drei Rennen in Mexiko sowie danach in Brasilien und Abu Dhabi.

So kurz vor dem großen Ziel will er seine Herangehensweise weiterhin nicht ändern und keine Gedanken an den WM-Titel verschwenden. "Ich will mich auf Mexiko und den Sieg dort beim Rennen konzentrieren", betonte Rosberg.

In Austin klappte es nicht. "Ich wollte ihn gewinnen, aber das habe ich nicht, das muss ich akzeptieren." Platz zwei ordnete Rosberg als Schadensbegrenzung ein, nachdem er neun der 18 bisherigen Saisonrennen für sich entschieden hat. Hamilton kommt nun auf sieben Saisonsiege, in Austin gewann er vier der fünf bisherigen Rennen.

Dieser Erfolg in den USA war dennoch ein besonderer. "Ich hatte ganz vergessen, dass es der 50. sein würde", meinte der 31-Jährige, der zuletzt am 31. Juli ausgerechnet Rosbergs Heimrennen in Deutschland gewonnen hatte. "Es ist ein bisschen surreal", meinte Hamilton - nur Michael Schumacher mit 91 und Alain Prost mit nur einem Sieg mehr als Hamilton standen in ihren Karrieren öfter auf dem obersten Podestplatz.

Hamilton hofft

Im 18. Saisonrennen verteidigte Hamilton seine Pole. Ein Jahr nach seinem Titelgewinn in Texas leitete er mit einer souveränen Fahrt zum Sieg aber auch womöglich doch wieder eine Wende im WM-Duell ein. "Lewis hat wieder Oberwasser bekommen", glaubt etwa Mercedes-Teamaufsichtsratschef Niki Lauda.

"Es geht immer hin und her zwischen den beiden. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht", sagte hingegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und stellte sich selbst und seinem Team die wichtigste Aufgabe: "Unser Hauptaugenmerk liegt erneut darauf, beiden Jungs zwei zuverlässige Autos zur Verfügung zu stellen, damit sie den WM-Kampf weiter auf sportliche Art und Weise auf der Strecke ausfechten können."

Vor allem Hamilton wurde in diesem Jahr von Motorschäden und technischen Problemen immer wieder gebremst. Nachdem ihm in Malaysia zwei Rennen zuvor in Führung liegend der Motor kaputt gegangen war, habe er nun auf jedes kleinste Geräusch geachtet, gab er in der Teamunterkunft seines Rennstalls am frühen Abend zu.

"Wenn Defekte vorkommen, dann ja mit höherer Wahrscheinlichkeit an meinem Auto", sagte Hamilton vor dem bemerkenswerten Publikum mit den vielen Prominenten wie Lindsey Vonn, Edwin Moses oder Venus Williams, das selbst ihn begeisterte: "So viele Champions hier."

Rivale Rosberg könnte schon am Sonntag dazugehören. Er wäre "ein würdiger Champion", meinte Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone in der "Bild" zwar. Hamilton sei aber der bessere Botschafter. "Für die Formel 1 und für mich als Promoter der Formel 1 gibt es keinen Besseren", bekräftigte der Hamilton-Landsmann. "Er geht in Talkshows, er ist auf den Roten Teppichen unterwegs, er trägt die Formel 1 in die Welt. Großartig. Für die Formel 1 und für mich als Promoter der Formel 1 gibt es keinen Besseren", bekräftigte Ecclestone.

Wolff sieht WM-Spitzenreiter Rosberg trotz der klaren Führung nicht in einer einfachen Lage. "Er muss darauf achten, dass er nicht ausscheidet, das ist das Wichtigste", sagte der 44-jährige Wiener in Austin.

(APA)

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