Olympia: Der neue „Herr der Ringe“

IOC-Präsident Jacques Rogge
IOC-Präsident Jacques Rogge(c) REUTERS (ENRIQUE MARCARIAN)
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IOC-Präsident Jacques Rogge tritt ab, ein Sextett tritt zur Wahl an. Der Deutsche Thomas Bach ist Favorit.

Buenos Aires/FIN. Zwei Entscheidungen sind auf der 125. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Buenos Aires getroffen worden. Die Sieger sind Tokio als Austragungsort der Spiele 2020 und Ringen, das im Olympia-Programm bleibt. Heute folgt das große Finale mit der wichtigsten Wahl für die Sportwelt. Das IOC kürt den neuen Olympia-Präsidenten.

Der Belgier Jacques Rogge, 71, tritt nach zwölf Jahren Amtszeit ab. Ein Sextett wirbt um die Gunst der  101 stimmberechtigten IOC-Mitglieder. Es sind der Deutsche Thomas Bach, 59, Richard Carrion (60, Puerto Rico), Ng Ser Miang (64, Singapur), Sergej Bubka (49, Ukraine), Wu Ching-kuo (66, Taiwan) und Denis Oswald (66, Schweiz). Bach wird dabei als haushoher Favorit gehandelt. Rogge wird seinen Nachfolger um 17.45 Uhr MESZ bekannt geben.

Ideologien, Netzwerke, sportliche Sympathien, Hardliner in der Anti-Doping-Politik, wirtschafts-politisches Geschick kennzeichnen  alle sechs Kandidaten. Ed Hula, er ist Herausgeber der Publikation „Around the Rings“, hat seinen eigenen Zugang: „Es spielt keine Rolle, wer gewinnt. Der neue IOC-Präsident wird kein Revolutionär.“ Nur einmal in seiner 119-jährigen Historie wurde das IOC mit Avery Brundage (USA, 1952–1972) von einem Nichteuropäer geführt.

Eine Milliarde Dollar

Rogge übergibt das IOC finanziell abgesichert, in seiner Amtszeit wuchsen die Rücklagen auf eine Milliarde Dollar (765 Mio. €) an. Das ist vor allem dem Anstieg der TV-Gelder zu verdanken. Hatten die Einnahmen für die Periode 2002/2004 noch 2,2 Milliarden Dollar (1,68 Mrd. €) betragen, so wuchsen sie für 2014/2016 auf mehr als 3,05 Mrd. Euro an. „Die Welt befindet sich in einer Wirtschaftskrise“, sagt Rogge. „Das IOC muss sicherstellen, dass es seine Politik der Kostenkontrolle und Komplexität der Spiele fortsetzt.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2013)

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