Olympia: Eröffnungsfeier bleibt ein Geheimnis

(c) AP (Jonathan Hayward)
  • Drucken

Wer am 12. Februar das Olympische Feuer entzündet, sorgt für Rätselraten. Keine Überraschungen soll es hingegen bei den Finanzen geben: "Wir liegen genau in unserem Budget."

Vancouver. Die Spannung ist John Furlong, Chef des Organisationskomitees der Olympischen Spiele von Vancouver, anzusehen. Er spricht von einer „glücklichen nervösen Spannung“. Nach Jahren der Arbeit sei Vancouver bereit für die 21. Olympischen Winterspiele.

Anders als in vielen anderen Olympia-Städten mussten sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Sportler keine Sorgen machen, dass Sportstätten nicht rechtzeitig fertiggestellt sein könnten. Vancouver-Whistler schaffte einen Rekord: Als im Sommer 2008 die Spiele von Peking eröffnet wurden, waren fast alle Sportstätten für die Winterspiele 2010 errichtet.

Am 12. Februar werden die Spiele im 60.000 Zuschauer fassenden BC Place eröffnet. Erstmals finden Eröffnungs- und Schlusszeremonie in einer überdachten Arena statt. Produziert wird die Show, an der 4000 Darsteller mitwirken, von David Atkins. Er zeichnete bereits für die Eröffnung der Spiele 2000 in Sydney verantwortlich. Die Eröffnung ist das am besten gehütete Geheimnis in Vancouver. Trotz der vielen Protagonisten ist noch kein Wörtchen an die Öffentlichkeit gedrungen. „Ich muss sagen, darauf bin ich ziemlich stolz“, sagt Atkins. Vor allem die Frage, wer die Olympische Flamme entzünden wird, sorgt für Rätselraten. Wird er Eishockeylegende Wayne Gretzky sein? Es soll eine große Überraschung werden.

Keine Überraschungen soll es bei den Finanzen geben. „Wir liegen genau in unserem Budget.“ 580 Millionen kanadische Dollar (392 Millionen Euro) standen Vanoc für neue Sportstätten bereit. „Wir hatten schwierige eineinhalb Jahre“, sagt Furlon mit Blick auf die Wirtschaftskrise, die zu Zurückhaltung bei Sponsoren führte. Aber Vanoc hatte den größten Teil seiner Sponsorengelder bereits eingetrieben, bevor die Krise richtig bemerkbar wurde. „Wir gehen davon aus, dass wir Spiele mit einem ausgeglichenen Budget veranstalten. Es wird nicht leicht sein, aber wir werden es schaffen.“

Vor einem Jahr musste Vanoc das operative Budget um 127 Millionen auf 1,76 Milliarden Dollar erhöhen. Für die Sicherheit bezahlt die öffentliche Hand zusätzlich 900 Millionen Kanada-Dollar, ursprünglich waren 175 Millionen veranschlagt worden.

Vereinzelt werden die Gesamtkosten der Spiele auf bis zu sechs Milliarden Dollar geschätzt. So wurde für zwei Milliarden eine S-Bahn- und eine Bahnstrecke zwischen Flughafen und Innenstadt gebaut, die „Canada Line“. Für 600 Millionen Dollar wurde der „Sea-to-Sky-Highway“ zwischen Vancouver und Whistler ausgebaut.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2010)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wintersport

Eishockey: Alles andere als Gold uninteressant

Für Kanada, das Mutterland des Eishockeys, zählt bei den Olympischen Spielen in Vancouver nur die Goldmedaille. Veteran Scott Niedermayer und Jungstar Sydney Crosby sollen die Gastgeber zum Erfolg führen.
Wintersport

Vancouver: Olympia endgültig ohne Frauen-Skispringen

Als letzte Instanz haben sich die Skispringerinnen an Kanadas Obersten Gerichtshof gewendet, um ihren Start in Vancouver juristisch durchzusetzen. Dieser hat das Anliegen nun abgelehnt.
Dick Pound
Olympia

Olympia: Dopingrazzien auch in Vancouver

Dick Pound ist Betrügern weiterhin auf der Spur. Kanadas Rechtslage ist dem Ex-Wada-Präsidenten egal.
Für die Kanadierin Larisa Yurkiw ist nach einem Trainingssturz die Saison vorbei.
Wintersport

Ski alpin: "Olympia soll vor allem Spaß sein"

Das kanadische Ski-Team steht vor Heim-Olympia unter Druck. In Kanada wird es langsam richtig hektisch, nun kommt das Sturzpech hinzu.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.