Kombinierer-Team gewinnt Bronze

Das ÖSV-Quartett jubelt
Das ÖSV-Quartett jubeltAPA/HELMUT FOHRINGER
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Wilhelm Denifl, Lukas Klapfer, Bernhard Gruber und Mario Seidl gewannen hinter Deutschland und Norwegen Bronze und prolongierten die seit 2002 anhaltende Medaillenserie bei Winterspielen.

Nach Gold für Snowboard-Freestylerin Anna Gasser und Bronze für Skifahrer Mario Matt haben die nordischen Kombinierer am Donnerstag mit Bronze im Teambewerb für die dritte Medaille für Österreich gesorgt.

Österreichs Kombinierer sind in Pyeongchang ihrem Ruf als Medaillengaranten treu geblieben. Wilhelm Denifl, Lukas Klapfer, Bernhard Gruber und Mario Seidl belegten im Teambewerb hinter Deutschland und Norwegen den dritten Platz und gewannen damit nach zweimal Gold (2006, 2010) wie 2002 und 2014 Bronze. Zuvor hatte schon Klapfer im Einzelbewerb von der Normalschanze als Dritter vom Podest gejubelt. Nach gerade einmal zwei Podestplätzen (Klapfer) in dieser Weltcupsaison war mit dieser Ausbeute keinesfalls zu rechnen gewesen.

„Wir haben gewusst, dass es recht schwierig wird. Das war wahrscheinlich meine letzte Chance, eine Olympiamedaille zu machen. Es war ein relativ gutes Rennen, hat gepasst und hat Spaß gemacht“, frohlockte Routinier Denifl, 37. Nach dem Springen lag Österreich sogar in Führung, die favorisierten Deutschen waren ob des knappen Rückstandes von sechs Sekunden jedoch von Haus aus außer Reichweite. ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen taktierte bei der Aufstellung für die Loipe erfolgreich. „Wir haben uns ausgemacht, wir sparen uns Kraft für den letzten Anstieg auf. Wir haben es alle sehr gut gemacht“, lobte Denifl, der wie Klapfer im Kampf um die Medaillenränge hinter Deutschland mit den Konkurrenten aus Norwegen und Japan mithielt.

Gruber sorgt für Vorentscheidung

Ex-Weltmeister Gruber sorgte schließlich auf seiner zweiten Runde für die Vorentscheidung, als er im Anstieg attackierte und den Japaner Gu Yamamoto erfolgreich abschüttelte. „Ich konnte den Turbo zünden und noch etwas herausholen. Es war eine Genugtuung zu sehen, dass ich am Schluss noch sehr schnell bin“, meinte der 35-Jährige, der damit seit 2011 bei sieben Großereignissen stets auf dem Podest gestanden ist. Bronze in Pyeongchang war nach Team-Gold und Einzel-Bronze 2010 sowie Team-Bronze 2014 die vierte Olympiamedaille für Gruber.

Debütant Seidl, 25, war es dann vorbehalten, als Schlussläufer („Als ich das gehört habe, hat es mir die Ganslhaut aufgezogen“) das Edelmetall ins Ziel zu bringen. Der Salzburger konnte zwar mit Norwegens Schlussläufer, Jörgen Graabak, nicht mithalten, freute sich jedoch mit den Kollegen über Bronze. „Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Die anderen haben mir alles vorbereitet. Ich habe es echt genießen können.“

Deutschlands Kombinierer machten ihre Bilanz dieser Winterspiele perfekt. Die Einzelsieger Eric Frenzel (Normalschanze) und Johannes Rydzek (Großschanze) feierten mit Vinzenz Geiger und Fabian Rießle einen überlegenen Triumph. „Ein unglaublicher Tag für uns. Wir haben uns von nichts ablenken lassen und es einfach durchgezogen“, so Frenzel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.2.2018)

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