Tennis :Nadal, der unangefochtene „König von Paris“

Nadal of Spain poses with his trophy for photographers near the Eiffel Tower in Paris
Nadal of Spain poses with his trophy for photographers near the Eiffel Tower in Paris(c) REUTERS (GONZALO FUENTES)
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Novak Djoković fand in Rafael Nadal seinen Meister. Der Spanier gewann die French Open zum neunten Mal.

Paris/Wien. Novak Djoković wirkte in sich gekehrt, niedergeschlagen. Erst der nicht aufhören wollende Applaus des französischen Publikums bei der Siegerehrung ließ die Sorgenfalten für kurze Zeit aus dem Gesicht des Serben verschwinden. Der Schmerz der Niederlage jedoch sollte auch davon nicht weichen. Djoković hat es Sonntagnachmittag erneut nicht geschafft, die French Open zu gewinnen. Im Stade Roland Garros ist der 27-Jährige nach der 6:3, 5:7, 2:6, 4:6-Niederlage gegen Rafael Nadal immer noch titellos.

„Ich kann Rafa nur gratulieren. Und ich werde es nächstes Jahr wieder probieren“, sagte Djoković, dem nur ein Triumph in Paris fehlt, um seinen Karriere-Grand-Slam zu komplettieren und damit jedes der vier Major-Turniere zumindest einmal gewonnen zu haben. Der Erfolg beim Vorbereitungsturnier in Rom gegen Nadal hat beim Rechtshänder aus Belgrad große Erwartungen geweckt. Doch um den Spanier in seinem „Wohnzimmer“, dem Court Philippe Chatrier, zu bezwingen, bedarf es einer außergewöhnlichen Leistung – das musste Djoković einmal mehr zur Kenntnis nehmen. Der Weltranglistenzweite fand nur eineinhalb Sätze lang spielerische Mittel, um seinem Konkurrenten beizukommen. Mit Fortdauer der Begegnung wirkte „Nole“ mental wie körperlich müde. „Ich habe nicht auf dem Level gespielt, das ich erwartet habe, besonders in der zweiten Hälfte des Matches“, meinte der Serbe, der sprichwörtlich gegen eine spanische Wand lief: „Es ist nicht unmöglich, aber es ist sehr, sehr schwer, gegen Rafa auf diesem Platz die ganze Zeit sein bestes Tennis zu zeigen.“

Nadal untermauerte eindrucksvoll seine Ausnahmestellung auf Sand, vor allem auf jenem von Paris. Der Mallorquiner verbesserte seine French-Open-Bilanz auf 66:1-Siege, die bislang einzige Niederlage datiert aus dem Jahr 2009, als er am Schweden Robin Söderling scheiterte. Der neunte Triumph in Frankreich war zugleich sein 14. Grand-Slam-Sieg, damit zog er mit Pete Sampras gleich. Spielt Nadals Körper mit, so scheint auch der Rekord von Roger Federer (17 Titel) in Reichweite. Der Iberer sieht sich bereit für weitere Heldentaten, Vergleiche mit Federer & Co. lehnt er jedoch ab. „Für mich ist die wichtigste Sache, Roland Garros zu gewinnen. Die anderen Sachen werden wir uns ansehen, wenn ich meine Karriere beende. Dann können wir zählen.“

Mauresmo trainiert Murray

Das nächste Highlight wartet mit Wimbledon bereits ab 23. Juni. Beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres zählt auch Titelverteidiger Andy Murray zu den Favoriten. Der Schotte wird fortan von der Französin Amelie Mauresmo trainiert. Damit wird erstmals ein Profi von einer Frau betreut, die nicht zum Familienkreis zählt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2014)

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