Die Wohlfühloase abseits des Platzes

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SWITZERLAND TENNIS ATP(c) APA/EPA/PETER SCHNEIDER (PETER SCHNEIDER)
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Mit Robin Haase schied ein Kitzbühel-Spezialist schon in Runde eins aus, auch der Regen war Spielverderber. Nur in der Players Lounge herrscht Freudenstimmung.

Einen schwarzen Dienstag erlebte Robin Haase beim Sandplatzturnier in Kitzbühel. Der Niederländer, der das Turnier 2011 und 2012 gewonnen hatte und 2013 im Halbfinale gestanden war, schied als Nummer sechs gegen den Italiener Paolo Lorenzi (ATP-83) in der ersten Runde mit 2:6, 3:6 aus.

Haase kam damit vom Regen in die Traufe, am Dienstag agierte der Regen als Spielverderber. Noch mehr Spieler als sonst üblich tummelten sich deshalb in der Players Lounge. Ein Blick in diese offenbart ein Stück Alltag eines Tennisprofis. Den Athleten wird vieles geboten, es geht auch um Entertainment.

Neben einem stark frequentierten Tischtennistisch steht in der umfunktionierten Halle ein Wuzler, etliche Ergometer, sogar eine Carrera-Rennbahn. „Es geht hier in erster Linie darum, die Zeit totzuschlagen“, sagt Jürgen Melzer, der sämtliche Players Lounges der Tour kennt. „Jene in Kitzbühel ist gut, wir haben Platz. Nur eine Couch fehlt, um zu entspannen“, lacht der 33-Jährige.

Tischtennis, Wuzeln, Flipper

Nicht nur auf dem Tennisplatz begegnen die Spieler einander im Wettkampfmodus. Melzer etwa greift gern zum Tischtennisschläger. Nur der spanische Doppelspezialist Marc Lopez biete ihm an der Platte Paroli. „Ansonsten gewinne immer ich.“

Auch am Wuzler versucht sich Österreichs Nummer zwei immer wieder. „Fünf Jahre Südstadt und ein Jahr Bundesheer haben mich geprägt“, lächelt Melzer, der während des Gesprächs mit der „Presse“ bemerkt, „dass in anderen Players Lounges auch Spielautomaten stehen.“ Es wird aber selbstverständlich nicht um Bares gespielt, „sondern Pac-Man oder Flipper“. Wichtiger als jeder Tischtennistisch sei aber ohnehin schnelles Internet. Nahezu jeder Spieler beschäftigt sich mit seinem Smartphone oder dem Tablet. Das war vor zehn Jahren noch ganz anders.

Für Jürgen Melzers jüngeren Bruder Gerald ist die Players Lounge eine Wohlfühloase. Der 24-Jährige ist auf der luxuriösen ATP-Tour längst kein Stammgast, vielmehr hält er sich bei Challenger-Turnieren auf. „Dort gibt es oft gar keine Lounge. Und wenn doch, hat es wegen der Klimaanlage fünf Grad.“

KITZBÜHEL ERGEBNISSE

1. Runde: Monaco (ARG) – Golubjew (KAZ) 0:6, 6:2, 6:1, Nieminen (FIN/7) – Gabaschwili (RUS) 6:4, 6:4, Goffin (BEL/WC) – De Schepper (FRA) 6:2, 6:4, Lorenzi (ITA) – Haase (NED-6) 6:2, 6:3.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2014)

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