Thiem verliert Kitz-Finale »Es tut mir extrem leid«

Dominic Thiem unterlag dem Belgier David Goffin in drei Sätzen.

Kitzbühel. Der Sensationslauf von Dominic Thiem beim mit 485.760 Euro dotierten Sandplatzturnier in Kitzbühel wurde am Samstag nicht mit dem ersten ATP-Titel gekrönt. Der 20-jährige Niederösterreicher musste sich vor 6400 Zuschauern dem Belgier David Goffin mit 6:4, 1:6, 3:6 geschlagen geben. Thiem wäre der zweite Österreicher nach Thomas Muster (1993) gewesen, der in der Gamsstadt triumphiert. Zuletzt war Jürgen Melzer 2008 im Endspiel gestanden.

Thiem wirkte zwar geknickt, wollte aber die positiven Dinge betont wissen. Erstmals stand er in einem Endspiel, obendrein vor eigenem Publikum. Er wird sich am Montag dennoch im Ranking laut ATP-Prognose auf Platz 43 verbessern und seine damit bisher beste Platzierung einnehmen. Er hat 150 ATP-Punkte geholt und darf sich mit 40.720 Euro trösten. „Ich habe sehr gut begonnen, im zweiten Satz leider einen Einbruch gehabt. Es tut mir extrem leid – auch für die Fans. Es war aber eine unglaubliche Woche.“

Auch die Turnierveranstalter zogen zufrieden Bilanz. Im fünften Jahr seit der Wiederbelebung des Kitzbüheler Tennis sprach man von einem gelungenen 70. Geburtstag. „70 ist für mich nun die neue Glückszahl“, strahlte Herbert Günther, Präsident des Tennisclubs „und Dominic war für uns alle das Riesengeschenk.“ 37.000 Zuschauer verfolgten trotz zweier Regentage das Turnier.


Thiem gehört die Zukunft. Turnierdirektor Alexander Antonitsch ließ nach dem Finaleinzug Thiems sogar seinen Tränen freien Lauf. „Dafür schäme ich mich nicht“, betonte der ehemalige Topspieler. „Wir haben seit 2010 auf ihn gesetzt. Das ist aufgegangen. Die Leute in Österreich haben lange wieder auf einen ,Tennisspieler‘ gewartet. Und der Kleine hat das Zeug, die Fans mitzunehmen.“ Antonitsch ist überzeugt, dass die Stimmung im Kitzbüheler Stadion bei Thiems Halbfinalsieg besser gewesen sei als 1993 bei Musters Sieg.

Auch in Zukunft setzt Kitzbühel auf Thiem. Er ist an den Cup vertraglich zwar nicht gebunden. „Aber emotional schon. Wenn er will, haben wir eine lange gemeinsame Zukunft“, betonte Antonitsch. Dass mit diesem Erfolg auch Druck auf die Veranstalter wächst, lässt Antonitsch nicht gelten. „Solchen Druck haben wir alle gerne. Wir wollen in Zukunft das beste Turnier auf der ATP-Tour werden.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2014)

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