New York Times: "Thiem, der härteste Arbeiter im Tennis"

Dominic Thiem
Dominic ThiemAPA/AFP/CARMEN JASPERSEN
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Dominic Thiem wurde von der US-Zeitung ein Artikel gewidmet. Dem 22-Jährigen wird darin eine große Zukunft prophezeit.

Vier Turniersiege auf drei Belägen, 47:12-Erfolge in diesem Jahr, French-Open-Halbfinale und Aufstieg in die Top Ten der Tennis-Weltrangliste. Dominic Thiem sorgt als der Aufsteiger der ATP weltweit für Schlagzeilen. Nun hat sich auch die "New York Times" in einem großen Artikel des 22-jährigen Niederösterreichers angenommen und bezeichnet ihn als "den härtesten Arbeiter im Tennis".

Besonders beeindruckt hat den Verfasser das "Double", zunächst Rafael Nadal auf Sand und in der Folge Roger Federer auf Rasen zu schlagen, und trotz diverser Highlights dazwischen eine Unzahl von Matches auf kleineren Turnieren zu spielen und zu gewinnen. "Er hat damit bei weitem den größten Arbeitsaufwand von jedem anderen Mann in den Top 50 übertroffen", heißt es da, zumal die meisten Top-Spieler zwischen den Turnieren pausieren. Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hat mit 44:3-Siegen, obwohl auch mit vielen Einsätzen, dennoch bisher zwölf Matches weniger als Thiem bestritten.

"Wenn du immer wieder neue und bessere Dinge als vorher erlebst, dann wirst du einfach überhaupt nicht müde", erklärte Thiem gegenüber der "New York Times". "Dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass ich mich jede Woche weiter entwickle, und das ist wirklich eine glückliche Situation für mich", ergänzte Thiem. Ein Umstand, den auch sein Physiotherapeut Alex Stober im APA-Interview in Paris bestätigt hatte. "Mein Ziel ist natürlich, ihn in der Beweglichkeit etwas geschmeidiger, explosiver, schneller und reaktionsschneller zu machen", erklärte Stober - er bemerke bei Thiem jede Woche Fortschritte.

Vergleich mit den Besten

Mit 22 ist Thiem den noch jüngeren Spielern der "next generation" a la Alexander Zverev noch ein paar Schritte voraus - und es gilt diesen Abstand möglichst zu wahren. Die ganz großen Namen befinden sich am Zenit und teilweise auch schon etwas darüber. "Djokovic und Murray und auch die anderen beiden (Federer, Nadal, Anm.) haben sich noch ein paar sehr gute Jahre", sagte Thiem. "Das Ziel für die jungen Spieler, also auch für mich, muss es sein, gegen sie in ihrer Höchstform zu spielen. Es gibt nichts Besseres als dieses Level."

Man könne sich nie ausruhen. "Man muss immer weiterarbeiten, weil jeder das macht. Wenn du aufhörst, werden dich die anderen überholen", sagte Thiem, der am Freitag die Pause wegen der Verletzung von Philipp Kohlschreiber sozusagen "von oben" verordnet bekam. Und just das Momentum verloren hat. Nach dem Halbfinal-Aus in Halle gegen Florian Mayer attestierte er sich auf Facebook "eine schlechte Vorstellung". "Bei mir hat es halt ein bisschen gezwickt und die letzten Wochen haben sich bemerkbar gemacht", gestand Thiem, ohne freilich die Leistung seines Gegners zu loben.

"Obwohl ich es hasse zu verlieren, überwiegt die Freude der letzten Wochen, man kann ja schließlich nicht immer gewinnen", schrieb Thiem auf seiner Facebook-Fanpage. Die Erwartungen für Wimbledon hat der Schützling von Günter Bresnik nicht extrem nach oben geschraubt. "Mein Hauptziel ist einfach, dass ich weiterkomme als letztes Jahr. Also mit einer dritten Runde wäre ich sicher nicht unglücklich." Die lockere Erwartungshaltung an sich selbst auf Rasen hat ihn in Stuttgart zum ersten Rasen-Titel eines Österreichers auf der ATP-Tour überhaupt verholfen. Seine Rasenbilanz steht in diesem Jahr nun bei 6:1, vor 2016 lautete sie 2:6.

>>> Zum Artikel in der "New York Times"

(APA)

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