Thiem unterliegt Nadal im Madrid-Finale

APA/AFP/JAVIER SORIANO
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Es war die bisher beste Sandplatzpartie der Saison 2017: In Madrid unterliegt Dominic Thiem in seiner Masters-1000-Finalpremiere Rafael Nadal.

Ein Sandplatzspektakel war erwartet worden, wenn sich die beiden derzeit besten Spieler auf diesem Belag gegenüberstehen. Doch was sich im Finale des Masters-1000-Turniers in Madrid abspielte, war vielmehr eine wahre Sandplatzschlacht. Am Ende setzte sich Rafael Nadal mit 7:6 (8) 6:4 durch, doch bis der fünfte Titel des Mallorquiners in der spanischen Hauptstadt feststand, sorgte der 30-Jährige gemeinsam mit Dominic Thiem, 23, für eines der Saisonhighlights, jedenfalls für die bisher beste Sandplatzpartie des Jahres.

Zum ersten Mal seit Thomas Muster im August 1997 in Cincinnati (Niederlage gegen Pete Sampras) stand ein Österreicher in einem Finale der höchsten Turnierkategorie nach den vier Grand Slams. Und Thiem erwischte gar mit einem Break den besseren Start, ehe sich Nadal in die Partie kämpfte und nach dem Rebreak meist den Ton angab. Der Sandplatzkönig spielte auf wie in seinen allerbesten Tagen, drängte Thiem immer weiter hinter die Grundlinie und setzte wirksame Stoppbälle. Thiem musste drei Satzbälle abwehren, rettete sich ins Tiebreak, vergab dort selbst zwei Chancen zur Satzführung, weil Nadal in der Defensive immer wieder schier unmögliche Befreiungsschläge produzierte. Der Spanier verwertete Satzball fünf, Thiems Vorhand geriet Zentimeter zu lang, einer von bis dahin 21 unerzwungenen Fehlern des Niederösterreichers in einem hochklassigen Durchgang.

Nadal nützte das Momentum, startete Satz zwei mit einem Break und servierte ohne Aufschlagverlust zum 6:4 nach 2:17 Stunden aus. 27 Winner von Nadal standen 25 von Thiem gegenüber, unerzwungene Fehler: 18:29. „Ein großer Kampf, ein tolle Atmosphäre“, meinte Thiem, Nadal gratulierte zum Finalauftritt.

Auf seinem Lieblingsbelag ist der Spanier nun seit 15 Partien unbesiegt, gewann 30 von 32 Sätzen. Mit seinem 30. Triumph bei einem 1000er-Event schloss er zu Rekordhalter Novak Djokovic (30 Titel) auf, in der Weltrangliste wird er ab heute als Nummer vier aufscheinen, im Race 2017 als neue Nummer eins. Im direkten Duell mit Thiem stellte er auf 4:1.

Nächster Auftritt in Rom

Der Niederösterreicher erspielte sich mit seinem Finaleinzug in Madrid und Siegen über Jared Donaldson (ATP-78.), Grigor Dimitrow (13., Sieg nach fünf abgewehrten Matchbällen), Borna Coric (59.) und Pablo Cuevas (27.) 511.740 Euro Preisgeld (brutto). In der Weltrangliste stellt er ab heute mit Platz sieben sein Karrierehoch ein, im Jahresranking ist er die Nummer drei. Weiter geht es diese Woche beim 1000er-Turnier in Rom. Ein weiteres Duell mit Nadal würde wohl schon im Viertelfinale warten.

(red.)

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