Ofners Erfolgslauf endet im Kitzbühel-Semifinale

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Eine Niederlage gegen João Sousa ließ Sebastian Ofners Träume vom Titel in Kitzbühel platzen, die Zukunft aber scheint verheißungsvoll.

Der Erfolgslauf von Sebastian Ofner beim ATP-Turnier in Kitzbühel hat im Halbfinale ein Ende genommen. Der 21-Jährige, der in Tirol zum ersten Mal überhaupt im Hauptbewerb eines ATP-Events aufschlug, unterlag in der Vorschlussrunde dem Portugiesen João Sousa denkbar knapp mit 6:7 (4), 6:7, (4). Ofner, der im Achtelfinale den topgesetzten Pablo Cuevas (ATP 27) eliminiert und damit für eine Sensation gesorgt hatte, lieferte auch bei seiner Semifinal-Premiere eine starke Leistung ab und forderte den zweifachen ATP-Titelträger voll. „Ich hatte meine Chancen, aber heute hat es nicht sein sollen“, befand der St. Mareiner unmittelbar nach dem Spiel.

Dennoch, Ofner durfte hochzufrieden bilanzieren. Nur weil der rekonvaleszente Jürgen Melzer seine Wildcard nicht in Anspruch nehmen konnte, rutschte der Wimbledon-Überraschungsmann (3. Runde) in den Hauptbewerb – und nutzte seine Chance eindrucksvoll. Sein unbekümmertes und offensives Spiel imponierte, mit den Temposchlägen seiner Kontrahenten wusste er umzugehen. „Ich bin sehr zufrieden mit dieser Woche, es ist viel besser gelaufen als erwartet“, meinte der Schützling von Wolfgang Thiem, der nach Wimbledon erneut für sich erkannte, „dass ich auf dieser Bühne bestehen kann“. Ofner wird sich in der am Montag erscheinenden Weltrangliste um rund 30 Plätze verbessern und erstmals unter den Top 130 aufscheinen. An seinem unmittelbaren Turnierplan wird sich aber nichts ändern. Ofner spielt ab 14. August beim Challenger in Vancouver, er dient der Vorbereitung auf die US-Open-Qualifikation.

Der 28-jährige Sousa erreichte zum insgesamt neunten Mal das Finale eines ATP-Turniers und strebt heute (14 Uhr, live in ORF Sport +) nach seinem dritten Titel. Gegner im Endspiel ist der Deutsche Philipp Kohlschreiber, der sich im ersten Halbfinale mit 7:5, 6:3 gegen den Italiener Fabio Fognini behaupten konnte. Kohlschreiber, er ist Wahl-Kitzbüheler und gewann bereits 2015 in der Gamsstadt, liegt im direkten Vergleich mit Sousa 1:2 zurück, er zeigte sich nicht zuletzt deshalb gewarnt. „Sousa kann den Ball extrem schnell machen, weil er ihn früh nimmt. Er ist nicht zu unterschätzen.“

Mit Thiem und Ofner gegen Rumänien?

Sebastian Ofner, er steigt nun hinter Dominic Thiem zu Österreichs Nummer zwei auf, ist nun freilich auch für das Daviscup-Heimspiel im Playoff zur Euro-Afrika-Zone-I gegen Rumänien (5. bis 17. September) ein Thema, Kapitän Stefan Koubek registrierte in Kitzbühel wohlwollend die Entwicklung des jungen Steirers.

Apropos Daviscup: Bei der Sitzung des Internationalen Tennisverbands (ITF) in Ho-Chi-Minh-Stadt wurde der revolutionäre Vorschlag, Davis-Cup-Einzel künftig nur noch auf zwei Gewinnsätze zu spielen, hauchdünn nicht von der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit unterstützt.
Gar nicht erst zur Abstimmung war nach vielen Einsprüchen schon davor der Vorschlag gekommen, das Finale an einem neutralen Ort auszutragen. Die einzig richtige Entscheidung. (cg)

("Die Presse", Printausgabe 5.8.2017)

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