Tennis: „Die Stadthalle hat eine unglaubliche Atmosphäre“

Dominic Thiem könnte als dritter Österreicher den Heimsieg schaffen.
Dominic Thiem könnte als dritter Österreicher den Heimsieg schaffen. (c) REUTERS (DAVID W CERNY)
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Geht es nach Thomas Muster, kann Dominic Thiem als dritter Österreicher nach Horst Skoff (1988) und Jürgen Melzer (2009, 2010) den Heimsieg schaffen. Allerdings, der Druck sich daheim beweisen zu müssen, sei die größte Hürde.

Wien. Ohne den rekonvaleszenten Titelverteidiger Andy Murray, aber trotzdem mit drei Top-Ten-Stars hebt am Montag das Erste Bank Open in der Stadthalle an. Zum dritten Mal im Status eines ATP-500-Turniers und mit einer Gesamtdotation von 2.621.850 Euro hat Turnierboss Herwig Straka erstmals neben Dominic Thiem auch Alexander Zverev und Grigor Dimitrow nach Wien gelotst.

Nach Absagen von Murray, Milos Raonic und Tomáš Berdych freut er sich auf das Erscheinen des deutschen Jungstars Zverev sowie des Australian-Open-Halbfinalisten Dimitrow.

Zverev hat in diesem Jahr schon fünf Titel, darunter die Masters-1000-Events in Rom und Montreal gewonnen. Er ist aktuell Dritter im Race, unmittelbar vor Thiem, und ist wie der Niederösterreicher für die ATP-World-Tour-Finals in London qualifiziert. Der Weltranglisten-Achte Dimitrow steht unmittelbar vor seinem London-Ticket und möchte als Race-Sechster in Wien wertvolle Punkte sammeln.

Erster ATP-Titel in Österreich

Für Thiem, der zum achten Mal in Wien antritt, wird das Unternehmen „erster ATP-Titel in Österreich“ freilich alles andere denn ein Kinderspiel. Der 24-Jährige kommt als frisch gebackene Nummer 6 nach Wien und hat sich gerade erst und schon zum zweiten Mal für das „Masters“ in der Londoner O2-Arena qualifiziert.

Nach seiner mageren Ausbeute in Asien mit drei Auftaktniederlagen und seit 2013 nur einem Stadthallen-Sieg bei drei Niederlagen, gilt es für Thiem, zur Bestform zu finden. „Ich fühle mich frisch. Ich will wieder gut Tennis spielen, was ich in den letzten Turnieren sicher zu wenig gezeigt habe. Wenn ich das mache, werden die Ergebnisse zufriedenstellend.“

Turnierbotschafter Thomas Muster, der Anfang des Monats seinen Fünfziger gefeiert hat, weiß um Thiems Möglichkeiten in Wien. „Ja, er kann das Turnier gewinnen. Aber in dieser Kategorie als 500er-Turnier hat man einfach andere Gegner, da gibt es keinen Durchmarsch. Man kann auch gegen jeden verlieren“, erklärte Muster. „Was bleibt, ist dieser Druck, dass man sich zu Hause beweisen will und muss. Er behauptet immer, es ist kein Druck, ich behaupte das Gegenteil!“

Gleichzeitig bieten Stadthalle und Heimvorteil natürlich eine Chance. „Die Stadthalle hat eine unglaubliche Atmosphäre. Wenn man Leistung bringt und das Publikum sieht, dass es eine Chance gibt, wird man enorm gepuscht“, sagte Muster. Thiem wird erstmals am Dienstag spielen,die Auslosung erfolgt Samstagmittag (12 Uhr, live ORF Sport +).

Als zweiter Österreicher des größten Tennisturniers des Landes hat Sebastian Ofner eine Wildcard erhalten. Aus eigener Kraft schafft aktuell kein ÖTV-Mann den Sprung ins Hauptfeld. Ofner hat heuer mit dem Drittrundeneinzug in Wimbledon aufhorchen lassen. Später bestätigte das 21-jährige Talent aus der Steiermark mit dem Kitzbühel-Halbfinale, dass es kein Ausreißer gewesen ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2017)

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