Die große Chance: Im „Eisfall“ warten die WM-Tickets

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US-Star Lindsey Vonn gibt in St. Anton ihr Comeback. Die ÖSV-Damen versuchen, ihrer Sieglosigkeit in Speedbewerben zu enteilen.

St. anton/Red. Lindsey Vonn steht vor ihrem Comeback, auf die Skidamen warten die letzten Speedbewerbe vor der WM in Schladming – mit großer Spannung erwartet die Skiszene die Rennen in St. Anton und Cortina d'Ampezzo. Hier folgen zwei „Speed-Weekends“ hintereinander. Doch Elisabeth Görgl, Anna Fenninger und Co. sind diesem Winter weiterhin in Abfahrt oder Super-G sieglos.

Selbstvertrauen will aber auch Vonn nach ihrer Auszeit zurückgewinnen. 2007 gewann sie in St. Anton mit Abfahrt und Super-Kombination beide Bewerbe. Vonn scheint allerdings auf jener Strecke, die im sogenannten „Eisfall“ eine maximale Neigung von 78Prozent aufweist, nur schwer zu schlagen. Einzige Speedsiegerin in diesem Winter war neben Vonn (beide Abfahrten in Lake Louise, Super-G in Lake Louise und in St.Moritz) nur die Schweizerin Lara Gut (Abfahrt in Val d'Isère). Den einzigen ÖSV-Podestplatz verbuchte Fenninger als Super-G-Dritte in Kanada. Folglich ist im Kampf um die WM-Tickets weiterhin alles offen. Einzig die Steirerin Görgl hat als Titelverteidigerin bei der Heim-WM in Schladming ab 4.Februar in beiden Disziplinen ihren Startplatz sicher.

Im Super-G kamen zum dritten Rang Fenningers ein achter durch Stefanie Köhle, ein neunter durch Stefanie Moser und ein zehnter durch Regina Sterz. Noch nicht angeschrieben hat Nicole Hosp, auch Olympiasiegerin Andrea Fischbacher wartet nach harten Zeiten noch darauf, dass ihr der entscheidende Schritt gelingt. In der Abfahrt war Fenninger Fünfte und Achte, Moser einmal Fünfte, Sterz einmal Zwölfte.

Vorfreude bei Lindsey Vonn

In ganz anderen Sphären ist freilich Vonn unterwegs, wenngleich ihr letzter Speed-Auftritt mit einem Sturz in der Abfahrt in Val d'Isère geendet hat. Nach den Frankreich-Rennen reiste die 28-Jährige in die USA heim und kehrte erst vergangene Woche zum Training nach Österreich zurück. Sie hinterließ via Twitter jedoch positive Botschaften. „Ich bin so glücklich, wieder auf Schnee zu sein. Ich kann es nicht erwarten, endlich wieder Rennen zu fahren.“

Groß ist die Freude natürlich auch bei den Organisatoren in St.Anton, steht der diesjährige Weltcup doch ganz im Zeichen des 85. Jubiläums der ersten Arlberg-Kandahar-Rennen. Und da darf der Superstar der Szene, Lindsey Vonn, natürlich nicht fehlen.

Für Fans führen die ÖBB zwischen Innsbruck und Bregenz Sonderzüge, die für Weltcup-Ticketbesitzer kostenfrei sind.

Offene Fragen bei ÖSV-Herren

Ein Comeback kündigt sich auch bei den Skiherren an. Der in Beaver Creek schwer gestürzte Max Franz plant seine Rückkehr, der Kärntner hat am Dienstag erstmals seit seinen in den USA erlittenen Verletzungen (Gehirnerschütterung, Nasenbeinbruch) ein Training mit der ÖSV-Mannschaft absolviert. Als nächstes Speedrennen steht am 19.Jänner die Abfahrt in Wengen auf dem Programm. Am Samstag folgt in Adelboden ein Riesentorlauf, am Sonntag ein Slalom. Nach dem Kitzbühel-Wochenende (am 26./27.Jänner) will Cheftrainer Mathias Berthold schließlich sein WM-Aufgebot nennen. Wie bei den Damen sind noch nicht alle Plätze besetzt. Klaus Kröll hat seine Speedtickets ebenso fix in der Tasche wie Hannes Reichelt. Bleiben für beide Bewerbe noch jeweils zwei Startplätze (Franz, Puchner, etc.) offen.

Marcel Hirscher ist in den Technikdisziplinen fix, bangen muss jedoch ein Weltmeister, Olympia- und Gesamtweltcupsieger: Benjamin Raich. Der Pitztaler, 34, hat in dieser Saison erst 130Weltcup-Punkte gesammelt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2013)

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