Marlies Schild gelingt Aufholjagd in die Geschichtsbücher

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Die Salzburgerin fuhr in Lienz vom sechsten Platz noch zum 35. Karrieresieg und avancierte damit zur alleinigen Rekordhalterin im Slalom.

Lienz/Wien. Der Lienzer Schlossberg ist für Marlies Schild die Bühne für die ganz speziellen Momente. 2009 feierte sie hier ihren ersten Erfolg nach dem Trümmerbruch im linken Bein, am Sonntag folgte der historische 35. Slalomsieg. Die 32-Jährige gewann vor Mikaela Shiffrin und Maria Höfl-Riesch, womit sie an Vreni Schneider vorbeizog und nun alleinige Rekordhalterin ist. „Das ist unglaublich. Natürlich startet man immer, um zu gewinnen, aber das habe ich nicht erwartet. Ich bin überglücklich“, sagte Schild. Damit feierten die ÖSV-Damen wie schon 2011 das Double, auch damals hießen die Siegerinnen der beiden Bewerbe in Lienz Anna Fenninger und Marlies Schild.

Zur Halbzeit lag die Salzburgerin noch auf Rang sechs – nie zuvor war sie dann im zweiten Lauf noch zum Sieg gefahren. Doch eine entfesselte Fahrt speziell im Zielhang brachte ihr schließlich noch den rekordbringenden vierten Triumph in Lienz. „Ich wollte noch einmal mein Bestes geben und habe die Ski laufen lassen“, analysierte Schild ihre Laufbestzeit. Die neue alte Lockerheit habe sie dem ersten Saisonsieg in Courchevel vor Weihnachten zu verdanken, ihrem ersten Erfolg nach fast zweijähriger Durststrecke. „Damit ist eine große Last abgefallen. Danach habe ich mir gedacht, was noch kommt, das kommt. Aber ich hatte immer Spaß, jetzt eben noch ein bisschen mehr“, meinte Schild.

Kristallenes Generationenduell

Der Slalomweltcup verspricht damit heuer ein Generationenduell, liegt Schild doch nur noch zwei Punkte hinter der 18-jährigen Mikaela Shiffrin zurück. Die US-Weltmeisterin nahm ihren Rückfall nach der Halbzeitführung gelassen. „Ich bin auch mit dem zweiten Platz zufrieden. Im zweiten Lauf habe ich einfach nicht den Rhythmus gefunden“, erklärte sie.

Kathrin Zettel und Bernadette Schild waren mit vielversprechenden Zwischenzeiten auf Podestkurs, fielen jedoch aus bzw. mit schwerem Fehler weit zurück. Davon profitierte Maria Höfl-Riesch, die mit Platz drei die Führung im Gesamtweltcup übernahm. „Es war ein einziger Kampf“, meinte die Deutsche, die erstmals überhaupt in Lienz auf dem Podest stand. „Die Chance auf die Kristallkugel ist groß, umso wichtiger ist es in Abwesenheit meiner Konkurrentinnen im Slalom zu punkten.“
Ein Torlauf eröffnet auch das neue Jahr, am 5. Jänner steht Bormio auf dem Programm. (swi)

DAMENSLALOM LIENZ

1. Marlies Schild (AUT) 1:55,63
2. Mikaela Shiffrin (USA) +0,41
3. Maria Höfl-Riesch (GER) +0,63
4. Marie-Michele Gagnon (CAN) +1,01 5. Nina Löseth (NOR) +1,24 6. Frida Hansdotter (SWE) +1,43 7. Chiara Costazza (ITA) +1,48 8. Christina Geiger (GER) +1,64 9. Wendy Holdener (SUI) +1,72, 10. Anne-Sophie Barthet (FRA) +2,13. Weiters: 14. Hosp +2,93 17. Daum +3,08.

Ausgeschieden: Zettel, Dürr, Kirchgasser.

Slalomweltcup: 1. Shiffrin (USA) 202 2. M. Schild 200 3. Hansdotter (SWE) 152 4. Höfl-Riesch 140.

Gesamtweltcup: 1. Höfl-Riesch (GER) 611 2. Weirather (LIE) 609 3. Fenninger 597 4. Gut 568.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.12.2013)

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Kommentare

Eine Talfahrt - rein statistisch gesehen

Alles nur olympische Spekulationen.
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