Letzter Riesentorlauf vor Olympia-Nominierung.
Adelboden. Adelboden ist ein guter Boden für Österreichs Skifahrer. Von den jüngsten 25 Weltcuprennen im Berner Oberland gewann Rot-Weiß-Rot gleich 13. Drei Siege gingen dabei auf das Konto von Superstar Marcel Hirscher, der beim Doppelpack am Samstag (Riesentorlauf) und Sonntag (Slalom) einmal mehr zum engsten Favoritenkreis gehört und gleichzeitig auch die Führung im Gesamtweltcup erobern könnte.
Eröffnet wird das Wochenende auf dem Chuenisbärgli mit dem selektiven Riesentorlauf, den traditionell bis zu 25.000 Zuschauer zu einem echten Spektakel machen. Die Atmosphäre in Adelboden ist auch für Hirscher „in gewisser Weise einzigartig“. „Die Einfahrt in den Zielhang ist unglaublich, unten wartet ein Kessel wie ein Fußballstadion mit 20.000 Fans. Die Rennen in Adelboden sind immer richtig cool“, berichtet Hirscher, der in Adelboden einmal den Riesentorlauf (2012) und zweimal den Slalom (2012, 2013) gewonnen hat.
Im Gesamtweltcup hat Hirscher zuletzt ebenfalls zweimal in Serie triumphiert. Aktuell ist der 24-Jährige aber nicht der große Gejagte, sondern der Jäger. Der Norweger Aksel Lund Svindal hat derzeit 115 Punkte Vorsprung auf Hirscher. „Ich habe bereits mancherorts gehört, dass die große Kugel sowieso schon fix nach Norwegen geht. Kein Problem, ich werde trotzdem voll angreifen“, meinte Hirscher und sieht sich in der Rolle des Außenseiters. Im Riesentorlaufweltcup gibt Hirscher hingegen derzeit den Ton an. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge (Val d'Isère, Alta Badia) führt das ÖSV-Aushängeschild mit 320 Punkten vor Titelverteidiger Ted Ligety aus den USA (260). Den Feinschliff für Adelboden hat sich Hirscher in den vergangenen Tagen auf der Reiteralm geholt.
Der Klassiker ist von besonderer Bedeutung, denn in Adelboden steht der letzte Riesentorlauf vor der Olympia-Nominierung (27.1.) auf dem Programm.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2014)