Zagreb: Hirscher siegt vor Neureuther

Hirscher of Austria clears a pole during the first slalom run of the men's Alpine Skiing World Cup in Zagreb
Hirscher of Austria clears a pole during the first slalom run of the men's Alpine Skiing World Cup in ZagrebREUTERS
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Marcel Hirscher gewann den Slalom in Zagreb, es ist ein Hattrick. Er ist mit nun 15 Slalom-Siegen Nummer eins in Österreich.

Zagreb/Wien. Einen Marcel Hirscher wirft so schnell nichts aus der Bahn. Über die Feiertage hatte er sich einen Schnupfen eingehandelt, obendrein nagte ein wenig Rang sieben kurz vor Weihnachten in Madonna di Campiglio ein wenig an der Psyche. In Zagreb aber meldete sich der Salzburger wieder in absoluter Bestform zurück. Im ersten lauf gab er nach einem schweren Fehler Vollgas, setzte sich trotz dieses Missgeschicks an die Spitze – und ließ sich auch im zweiten Durchgang nicht mehr von Platz eins verdrängen. Damit war der Zagreb-Hattrick perfekt, die Freude über den fünften Saison-Sieg groß. In der ewigen Slalom-Siegerliste liegt Hirscher nun gemeinsam mit Ivica Kostelic auf Rang vier, beide halten bei 15 Erfolgen. Benjamin Raich, der gestern im zweiten Durchgang ausgeschieden ist, hält bei 14.

Das Spezialtraining von Marcel Hirscher auf der Reiteralm und in Annaberg hat sich ausgezahlt. „Ich habe alles versucht. Steil, flach, eisig, weich, es war alles dabei. Wir haben auch viel herausgefunden“, hat er vor dem Rennen gesagt. „Alleine zu trainieren hat Vor- und Nachteile. Man weiß nur, wie man selbst drauf ist. Was das wert ist, zeigt dann erst der Härtetest.“

Auf Rang zwei landete Felix Neureuther, der angekündigt hat, der beste Slalomläufer der Welt werden zu wollen. „Felix ist am besten Weg dahin. Aber ich möchte selbst die Nummer eins sein“, meint Hirscher. „Mir geht es darum, schnell zu sein. Es ist der Slalom-Monat Jänner und ich muss schauen, dass ich im Slalom in Form komme. Denn in den vergangenen Jahren haben wir alles getan, um im Riesentorlauf den Anschluss zu finden und den Slalom etwas vernachlässigt.“

Für den Rest des österreichischen Slalom-Teams lief es so gar nicht nach Wunsch. Nur drei Läufer konnten sich für den zweiten Durchgang qualifizieren, besonders bitter ist die Situation für Mario Matt geworden. Der Olympiasieger kam auch im vierten Saisonrennen nicht ins Ziel, seit seinem Goldlauf vergangenen Februar in Sotschi ist Matt damit in nur einem Slalom durchgekommen und hat im WM-Winter noch kein Ergebnis zu Buche stehen. „Die Geschichte wird schön langsam mühsam“, gibt der 34-jährige Arlberger zu. „Ich hatte überhaupt keinen Grip. Dabei haben wir heuer schon auf allen Verhältnissen trainiert, auch auf viel glatteren Hängen als hier“, rätselt er. Der Olympiasieger muss weiter auf Geduld setzen. Zudem wird er nach dem vierten Ausfall in Folge auch aus der Topgruppe der besten sieben fallen. „Das ist am Ende aber wurscht. Wenn's passt, ist auch mit einer höheren Nummer alles möglich.“

Verärgert war auch Reinfried Herbst. Für den Olympia-Zweiten von 2006 war das Rennen nach einem Einfädler ebenfalls früh vorbei. „Es war eng, aber Einfädler ist Einfädler. Das passiert mir nicht oft“, sagt der 36-jährige Salzburger. „Schade. Ich hätte gedacht, dass wir im 2015er-Jahr neu durchstarten. Das verzögert sich aber offenbar.“ Der Grund für die Probleme? „Ich suche schon ein Zeit lang, weiß aber auch nicht genau, was los ist. Es ist ja nicht so, dass die Schwünge langsam sind. Es ist einfach der Wurm drin.“

Der Zagreb-Slalom begann mit einem Trauermoment in Gedenken an die am Vortag bei einem Lawinenunglück in Sölden verstorbenen US-Nachwuchsfahrer. Die US-Flagge im Ziel wehte auf Halbmast, Die US-Fahrer starteten mit Trauerflor. (ww)

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