Ski alpin: Hirscher gewinnt Adelboden-RTL überlegen

Marcel Hirscher
Marcel HirscherAPA/EPA/PETER KLAUNZER
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Marcel Hirscher siegte mit über einer Sekunde Vorsprung vor dem Franzosen Alexis Pinturault und dem Norweger Henrik Kristoffersen.

Adelboden/Wien. Marcel Hirscher war auch am Samstag in Adelboden nicht zu schlagen. Der ÖSV-Superstar gewann den Weltcup-Riesentorlauf trotz frühlingshafter Verhältnisse in überlegener Manier und feierte seinen bereits fünften Erfolg am Chuenisbärgli – damit zog er mit der schwedischen Skilegende Ingemar Stenmark gleich und kann sich im heutigen Slalom (10/13 Uhr, live ORF eins) zum alleinigen Rekordhalter küren. Hirscher siegte mit dem Respektabstand von 1,13 Sekunden auf den Franzosen Alexis Pinturault, Platz drei ging an Henrik Kristoffersen (NOR). Im Gesamtweltcup baute Hirscher seine Führung auf 152 Zähler aus, da Rivale Kjetil Jansrud im zweiten Durchgang ausfiel.

„Man kann schon sagen, dass ich mich im Riesentorlauf noch nie so gut gefühlt habe wie jetzt“, meinte Hirscher, der zum vierten Mal in diesem WM-Winter einen Riesentorlauf mit mehr als einer Sekunde Vorsprung gewann. Der spielerische Eindruck, mit dem der Salzburger derzeit Pisten und Konkurrenz dominiert, täusche aber. „Es war ein wirklich anstrengendes Rennen, Adelboden ist eben der schwierigste Riesentorlauf der Welt“, sagte der dreifache Gesamtweltcupsieger über seinen erfolgreichsten Weltcuport. Hirscher hatte am Samstag beim Spektakel vor 29.000 Zuschauern aber noch einige weitere Superlative zu bieten: Mit Weltcupsieg Nummer 29 zog er im Alter von 25 Jahren mit Stephan Eberharter gleich. In der ewigen Bestenliste liegen mit Benjamin Raich (36 Siege) und Hermann Maier (54) nur noch zwei Österreicher vor ihm.

WM-Team nimmt Form an

Zweistellige Plusgrade setzten der Piste in Adelboden sichtlich zu, doch Hirscher demonstrierte im letzten Riesentorlauf vor der WM in Vail/Beaver Creek (ab 2. Februar) auch auf weichem Untergrund seine Klasse. „Spitze, dass es überall funktioniert. Derzeit passt einfach alles zusammen“, sagte der Salzburger. Hinter dem ÖSV-Superstar klaffte aber ein großes Loch. Als zweitbester ÖSV-Läufer klassierte sich Christoph Nösig unmittelbar vor Benjamin Raich als 19., Philipp Schörghofer fiel als Halbzeit-Neunter noch auf den 25. Platz zurück. Dennoch dürfte das Trio sein WM-Ticket wohl gelöst haben, denn Matthias Mayer (32.), Roland Leitinger (33.), Marcel Mathis (45.) und Vincent Kriechmayr (50.) verpassten allesamt den zweiten Durchgang.

„Durchwachsen“, lautete Nösigs Fazit. Auf die WM angesprochen meinte der Tiroler: „Die Aufstellung machen die Trainer. Aber wenn ich dabei bin, freue ich mich natürlich. Ich werde meine Leistung aber deutlich steigern müssen. Denn bei der WM um Platz 15 oder 20 mitzufahren, das interessiert keinen.“ Ähnlich sah es auch Schörghofer, der mit Rang neun im ersten Lauf seine bisher beste Saisonvorstellung gezeigt hatte. „Das war ein positiver Schritt, darüber freue ich mich sehr. Im zweiten Lauf habe ich es leider nicht mehr so hingebracht. Aber meine Formkurve zeigt aufwärts, und natürlich wäre ich gern bei der WM dabei“, betonte der Salzburger. Für Raich, den Adelboden-Sieger 2006, 2007 und 2009, verlief der bereits 131. Weltcup-Riesentorlauf seiner Karriere nicht nach Wunsch. „Ich hatte mir sehr viel vorgenommen. Die Vorbereitung war super, aber konnte das heute leider nicht umsetzen. Ich war von oben bis unten zu langsam. Warum, weiß ich ehrlich gesagt nicht genau“, sagte der 36-Jährige.

(APA/red)

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