Kreischberg-WM: Ski-Freestyler auf Buckelpiste chancenlos

Ski-Freestyle
Ski-FreestyleGEPA pictures
  • Drucken

Melanie Meilinger landete als beste der sechs ÖSV-Starter auf dem 27. Platz. Die Zukunft der Freestyle-Disziplin im ÖSV ist unklar.

Erwartungsgemäß deutlich am Finale vorbeigefahren sind Österreichs vier Damen und zwei Herren im Buckelpistenbewerb bei den Weltmeisterschaften am Kreischberg. Als Beste landete die Salzburgerin Melanie Meilinger auf dem 27. Platz. Das Sextett freute sich über die Teilnahme an den Heim-Weltmeisterschaften, beklagte aber auch fehlende Unterstützung von Verbandsseite. Weitermachen wollen alle.

Die WM offenbarte deutlich, dass die ÖSV-Athleten sehr weit von der Weltspitze entfernt sind, zum Teil fahrerisch, aber vor allem, was die Akrobatik betrifft. Die 23-jährige Meilinger schaffte es am Sonntag als Einzige in die zweite Qualifikationsrunde, an der die von 10 bis 29 Klassierten der ersten Quali teilnehmen durften. "Es war ein super Feeling, am Kreischberg vor heimischen Publikum zu starten. Von der Leistung her hat es gepasst", sagte die Athletin vom Hochkönig.

Sie übte aber auch Kritik am Österreichischen Verband wegen fehlender finanzieller Unterstützung, zu wenig Trainingsmöglichkeiten und zu wenig Wettkämpfen. Von ihrem Weg abringen lassen will sie sich aber nicht. "Als Sportler hast du ein einziges Ziel, egal, was drum herum passiert, man hat seinen Fokus gelegt. Das ist kein Grund für uns, dass wir nicht weiterhin gescheit Gas geben. Wir wollen die Buckelpiste in Österreich wieder ein bisserl mehr ins Rampenlicht bringen", sagte sie.

Kaum Fortschritte zu sehen

Christian Rijavec, der sportliche Leiter im ÖSV für Freestyle, hatte vor der WM erklärt, dass die Heim-Welttitelkämpfe für die Disziplin Buckelpiste im heimischen Verband richtungsentscheidend werden könnten. Drei Jahre habe man investiert, jetzt wolle man sehen, wo man stehe. "Jetzt müssen wir schauen, ob es eine Grundsatzdebatte geben wird und ob es überhaupt weitergeht. Denn wenn nach drei Jahren nicht greifbar was da ist, muss man sich ernsthaft die Frage stellen, ob es einen Sinn macht, da weiterzuarbeiten", hatte er gemeint und dies am Sonntag nochmals wiederholt. Die erhofften großen Fortschritte seien nicht zu sehen.

Bereits in der ersten Quali-Runde Endstation war für Karin Hackl (30.), Nina Kern (31.) und Katharina Ramsauer (35.). Die 25-jährige Steirerin Hackl hat im Vorjahr zwei Knieoperationen über sich ergehen lassen müssen, mit ihrem Lauf war sie nicht ganz zufrieden. "Es ist auf und ab gegangen, kurz vor dem zweiten Sprung habe ich einen Hackler gehabt und ihn verpatzt. Aber ich bin froh, dass ich am Start gestanden bin. Es war ein geiles Feeling."

Kanadier und Amerikaner als Vorbild

An ihrem 23. Geburtstag zu ihrem WM-Debüt kam die Vorarlbergerin Kern. "Es war ein super Gefühl. Die Leute stehen hinter dir. Ich werde jetzt an meinen Sprüngen arbeiten und schauen, dass sie konstanter werden. Ich möchte Fuß fassen, am Ball bleiben und arbeiten, arbeiten, arbeiten." Die Salzburgerin Ramsauer, mit 19 die Jüngste im Bunde, hatte "sehr viel Spaß". Für sie sei die WM-Teilnahme "ein Wahnsinn". Sie wisse, woran sie arbeiten müsse. "Die Fahrtechnik verbessern und im nächsten Jahr Überkopfmanöver springen."

Bei den Herren wurde der 22-jährige Sascha Posch 40. und der 21-jährige Thomas Aigner 42. "Eine super hergerichtete Piste, super zu fahren und super Sprünge von Kanadiern und Amerikanern. Wie die fahren, da kann man sich was abschneiden", meinte Posch, der zweifacher Juniorenweltmeister im Gras-Skifahren ist. Aigner legte sich voll ins Zeug und stürzte. "Ich habe gefightet, ein Fehler kann immer passieren", meinte er. Sein Ziel ist die Olympiateilnahme 2018.

Am Montag steht der Doppel-Buckelpistenbewerb (Dual Moguls) auf dem Programm.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Alessandro Hämmerle
Wintersport

Kreischberg-WM: Snowboard-Crosser bleiben ohne Medaille

Alessandro Hämmerle schied im Semifinale, Julian Lüftner und Ramberger im Viertelfinale aus. Gold ging nach Italien bzw. in die USA.
SNOWBOARD - FIS WC Bad Gastein
Wintersport

Snowboard-WM: Benjamin Karl – Erfolg als einzige Selbstbestätigung

Der Niederösterreicher kann auf dem Kreischberg sein fünftes Gold gewinnen. Er erlebt eine Zeitreise – 2003 war er noch Fan.
Markus Schairer
Wintersport

Kreischberg-WM: Schairer muss für Cross-Finale passen

Markus Schairer trug vom Salto im Zielbereich eine Kapselverletzung im Knöchel davon und kann nicht starten.
Anna Gasser
Wintersport

Kreischberg-WM: Slopestylerin Gasser will trotz Gips starten

Anna Gasser verletzte sich bei einem Trainingssprung, beißt für die Heim-WM aber die Zähne zusammen.
Markus Schairer
Wintersport

Kreischberg-WM: Schairers Finaleinzug folgt der Salto

Markus Schairer geht trotz Sturzes in der Cross-Qualifikation auf Medaillenjagd. Auch Hämmerle, Lüftner und Ramberger stiegen auf.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.