Hirscher: "Ligety hat seine Hausaufgaben gemacht"

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Der Salzburger ist mit dem dritten Platz zum Saisonauftakt nicht unglücklich, Riesentorlauf-Siege scheinen künftig wieder schwerer erreichbar.

Mit dem klaren Sieg 2014 in Sölden hat Marcel Hirscher den Umschwung im Riesentorlauf eingeleitet und souverän die Weltcupkugel vom US-Amerikaner Ted Ligety zurückgeholt. Ein Jahr später nach Platz drei zum Saisonstart in einem knappen und hochklassigen Rennen hinter Ligety und Thomas Fanara (FRA) bemerkte Hirscher. "Ted hat seine Hausaufgaben gemacht". Sich selbst gab er die "Note 1 bis 2".

Mit 0,15 Sekunden Vorsprung auf Fanara und 0,17 auf Hirscher brachte der Halbzeitführende Ligety seinen vierten Söldensieg ins Ziel, im Vorjahr war er beim Hirscher-Triumph nur Zehnter gewesen. "Der Hang kommt mir entgegen und ich wusste, dass ich in guter Form bin. Aber das erste Rennen ist immer eine große Unbekannte", sagte Ligety, dem die Erleichterung anzumerken war. Der Riesentorlauf ist seine Vorzeigedisziplin, das Abhandenkommen der Kugel hatte den Olympiasieger, dreifachen Weltmeister und fünffachen Disziplinsieger geschmerzt.

"Es war eine sehr enge Entscheidung und ich bin glücklich, am Podium zu sein. Ich habe mich wohlgefühlt und mein persönliches Maximum ausgereizt. Wir drei am Podium haben heute den anderen schon ein bisserl was abnehmen haben können", bemerkte Hirscher. Der viertklassierte Roberto Nani (ITA) hatte bereits 1,90 Rückstand auf den Sieger. Von den eisigen Verhältnissen war Hirscher angetan. "Von den her war es für mich eine Art perfektes Rennen."

"Wahnsinn, wie es sich die da vorne gegeben haben. Spannung pur, perfekt", begeisterte sich ÖSV-Sportdirektor Hans Pum. "Drei waren weit voraus, und der Vierte schon weit hinten. Aber wir sollten auch Pinturault, Nani, Borsotti, Schörghofer nicht vergessen", zählte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher einige auf, die er für heuer im Riesentorlauf ebenfalls auf der Rechnung hat.

Hirscher, der heuer im Sommer auf das Überseetraining verzichtet hat, hatte dem Saisonauftakt jedenfalls sehr gespannt entgegengeblickt. "Es war viel Druck auf meinen Schultern, das Training war manchmal nicht so leicht, wir haben nach guten Bedingungen gesucht. Deshalb bin sich superhappy", sagte er nach der Siegerehrung.

Dass er trotz seiner Zweifel im Vorfeld seine 100 Prozent abrufen habe können, mache Mut, schrieb der vierfache Gesamtweltcupsieger am Montag in seinem Blog auf http://www.redbull.com/. "Ich werte den Saisonauftakt als vollen Erfolg." Er erwähnte allerdings auch, dass wie bei jedem Saisonauftakt der Körper auch diesmal wieder "eine Menge abgekriegt" habe. "Doch die Schinderei am Rettenbachgletscher war nicht umsonst!"

In nächster Zeit steht ausschließlich Slalomtraining auf dem Programm, der Herren-Weltcup wird am 15. November mit dem Torlauf in Levi (Finnland) fortgesetzt. Danach soll es nach Colorado gehen. "Dort will ich drei, vier Tage Super-G trainieren und ein Abfahrtstraining machen." Eingeplant hat er auf Speedseite Antreten in den Super-G von Beaver Creek, Kitzbühel und Südkorea.

Österreichs Techniker arbeiten diese Woche auf dem Schnalstaler Gletscher in Südtirol, die Speedpiloten trainieren Super-G in Sölden. Für 5. November wäre die Abreise in die USA geplant, allerdings mangelt es in Copper Mountain noch an Schnee. Nach aktuellem Stand wäre dort kein Training möglich.

(APA)

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