Erster Podestplatz der Saison: Brem vertieft ihre Beziehung zu Aspen

Aspen. Eva-Maria Brem hat einen neuen Lieblingsort. Ein Jahr nachdem ihr in Aspen der erste und bisher einzige Weltcupsieg gelungen ist, streifte sie dort heuer den Preisgeldscheck (16.500 Euro) für Platz zwei hinter der Schweizerin Lara Gut ein. Während der US-Verband einen Tag nach Thanksgiving einen schwarzen Freitag erlebte, jubelte Brem nach einer Aufholjagd über ihren achten Podestplatz. Vielleicht wäre sogar noch mehr möglich gewesen, denn auf dem Finalkurs ihres Trainers Stefan Bürgler verhaute Brem die ersten zehn Tore, ehe sie mit Laufbestzeit noch auf das Podest carvte. „In Wahrheit hat am Ende ein dreiviertelter Lauf gereicht, um Zweite zu werden“, bekannte Brem und haderte etwas mit dem verpatzten Anfang. „Am Ende bin ich endlich wieder so gefahren, wie man es von mir kennt. Bis dahin, das war ja nicht ich.“

Der Sieg ging an die von ihrem Vater Paul, aber auch vom österreichischen Swiss-Ski-Damenchef Hans Flatscher betreute Gut, nachdem die überlegen führende Mikaela Shiffrin den Sieg vor Augen am drittletzten Tor ausgerutschte und wie Lindsey Vonn ausschied.

In Abwesenheit von Anna Fenninger sorgte Brem für den ersten Podestplatz der ÖSV-Damen in diesem Winter. Ohne die Gesamtweltcupsiegerin fehlt der 27-Jährigen auch im Training ein wichtiger Maßstab. „Mit Anna hatte man immer alles schwarz auf weiß. Der ständige Vergleich mit ihr war sicher der Grund, der uns so gut gemacht hat“, ist sich Brem bewusst. Nun ist sie die Anführerin der zwangsverjüngten ÖSV-Techniktruppe. „Demnach bin ich jetzt die, die alle pünktlich von der Party heimbringen muss“, scherzte Brem. Die jungen Kolleginnen taten sich mit dem anspruchsvollen Kurs in Aspen schwer, mit Steffi Brunner (20.) und Ricarda Haaser (24.) hatten sich neben Brem nur zwei für die Entscheidung qualifiziert.

Während die Damen heute in Aspen den zweiten Slalom (18/21 Uhr, live Eurosport) bestreiten, absolvieren die Herren in Lake Louise den ersten Super-G der Saison (19 Uhr, live ORF eins). Auch in diesem gelten die Norweger Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud als große Favoriten. Aus rot-weiß-roter Sicht sind Matthias Mayer und Max Franz die heißesten Anwärter auf das Podest.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2015)

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