Das Schlierenzauer-Rätsel: Wunsch nach Entkrampfung

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Klingenthal 22 11 2015 Skispringen Weltcup 2015 2016 GREGOR SCHLIERENZAUER PUBLICATIONxNOTx(c) imago/Newspix (imago sportfotodienst)
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Schlierenzauer verlängert seine Auszeit, wähnt sich aber bis zur Tournee wieder in der Spur.

Wien. Andreas Kofler kehrt bei den Weltcupskispringen am Wochenende in Engelberg in das ÖSV-Team zurück. Der Tiroler hat zuletzt das Training in Lillehammer vorgezogen, bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee (ab 29. Dezember, Oberstdorf) greift er wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Gregor Schlierenzauer hingegen verlängert seine Auszeit. „Mein Ziel bleibt, im Tourneeaufgebot dabei zu sein“, sagt der 25-Jährige.

Kofler blieb nach dem Weltcup noch länger in Lillehammer und übte mit den Trainern der zweiten ÖSV-Gruppe. „Das waren super Trainingstage, die ich so zuvor noch nicht hatte“, sagte der 31-Jährige. „Ich konnte wieder mehr Vertrauen in meine Sprünge gewinnen und bringe ein gutes Gefühl nach Engelberg mit. Die Schanze ist mir gut gelegen.“

Der ebenfalls aus dem Stubai stammende Schlierenzauer hat stattdessen versucht, den Kopf freizubekommen und auf ein Sprungtraining verzichtet. Der zweifache Tourneesieger ist in den wenigen bisher bestrittenen Bewerben (fünf Wettkampfsprünge, Plätze 17, 14 und 20) nicht ins Fliegen gekommen. In Gesprächen habe er versucht, den Druck abzuschütteln, so der Rekordgewinner im Weltcup mit 53 Siegen. „Es gibt Schlimmeres als ein Formtief, und der Schlüssel zum Erfolg ist ein entkrampfter Zugang“, sagt Schlierenzauer.

Der Tiroler gilt als Tüftler, zuletzt stand er sich oft selbst im Weg. Nun glaubt er, die Lösung gefunden zu haben. „Ich muss nicht meine Technik, die Hocke oder die Flugphase perfektionieren. Es geht einfach um eine losgelöste Bewegung.“ (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2015)

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