Vonn sammelt Rekorde, Hütter vom Wind verweht

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Ski alpin: Lindsey Vonn feiert in Cortina ihren 37. Abfahrtssieg.

Cortina d'Ampezzo. Lindsey Vonn hat ihre Rekordjagd mit einem Abfahrtssieg in Cortina d'Ampezzo vor Larisa Yurkiw (CAN) und Lara Gut (SUI) fortgesetzt. Die Amerikanerin egalisierte mit ihrem zehnten Triumph unter der Tofana den dortigen Siegesrekord von Renate Götschl und überholte mit dem 37. Weltcup-Abfahrtssieg Annemarie Moser-Pröll. Es war der bereits 74. Weltcupsieg für die 31-jährige Vonn.

Beste Österreicherin beim diesmal wegen Windes mehrmals unterbrochenen Speed-Klassiker in Norditalien wurde unerwartet Mirjam Puchner als Neunte. Damit brachte die fünfte Saisonabfahrt aber das schwächste Saisonergebnis für die bisher überzeugenden ÖSV-Abfahrtsdamen.

Vor Cortina war Cornelia Hütter nie schlechter gewesen als Vierte. Diesmal kam die Steirerin unmittelbar vor Elisabeth Görgl (13.) nicht über Platz zwölf hinaus und machte dafür unter anderem den teils heftigen Wind mitverantwortlich. „Ich kann mir den Rückstand und die Platzierung nicht erklären. Das passt nicht zusammen, denn eigentlich habe ich mich gut gefühlt. Auch von der Linie her habe ich die meisten Passagen ganz gut erwischt“, rätselte die 23-Jährige, die in der Abfahrtswertung von Yurkiw überholt wurde und nur noch Dritte ist. „Aber so ist das eben. Es ist ein Freiluftsport, irgendwann kommt das aber alles einmal zurück“, hoffte Hütter.

Puchner war selbst etwas überrascht, beste Österreicherin geworden zu sein. Die mit Nummer zwei fahrende Salzburgerin profitierte etwas vom Wetter, denn bei Tina Weirather (Nummer acht) musste erstmals wegen im oberen Teil aufkommender Sturmböen unterbrochen werden. Ihre beste Weltcupplatzierung (8.) verpasste sie nur knapp.


Reden hilft nicht. Star des Tages war aber wie erwartet Vonn. Die amerikanische Topfavoritin fuhr im WM-Ort 2021, wo sie vor zwölf Jahren ihren ersten Podestplatz überhaupt geholt hatte, souverän zu ihrem zehnten Cortina-Sieg. Öfter hat sie nur in Lake Louise gewonnen. Schon heute im Super-G (11.30 Uhr, live ORF eins) kann Vonn nachlegen und nicht nur ihren fünften Super-G in Folge gewinnen, sondern mit Götschls Podestrekord in der zweitschnellsten Disziplin (41) die nächste Rekordmarke egalisieren.

„Das ewige Reden über Rekorde ist anstrengend. Es macht es nicht leichter, sie zu brechen“, meinte Vonn, die ihre Fahrt ebenfalls als nicht optimal bezeichnete. „Der Wind war komisch und wechselhaft. Er ist einmal von hinten und dann von vorn gekommen.“

In der Gesamtwertung schmolz der Vorsprung der bei 810 Zählern haltenden Gut auf Vonn (800) weiter zusammen. „Mit Platz drei kann ich aber gut leben. Und die Gesamtsituation interessiert mich nicht, wir sind erst bei der Halbzeit“, meinte die Schweizerin.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2016)

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