Biathlon-WM: Medaillenregen für die Familie Björndalen

Hochfilzen Biathlon IBU Weltmeisterschaften Hochfilzen M�nner Verfolgung v l Johannes Thingnes B
Hochfilzen Biathlon IBU Weltmeisterschaften Hochfilzen M�nner Verfolgung v l Johannes Thingnes B(c) imago/Pressefoto Baumann (imago sportfotodienst)
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Die Verfolgungsrennen in Hochfilzen brachten Favoritensiege, Martin Fourcade und Laura Dahlmeier eilten davon. Das Ehepaar Björndalen-Domratschewa überraschte, die Österreicher verschossen.

Hochfilzen. Läuferisch hatte Martin Fourcade in Hochfilzen schon im Sprint überzeugt, in der Verfolgung zielte er nun auch besser. Nach WM-Bronze im Sprint startete der Franzose als Dritter in die 12,5 km und wurde schnell seiner Favoritenrolle gerecht. Mit nur einem einzigen Fehler bei 20 Schüssen war die Titelverteidigung des 28-Jährigen nie in Gefahr, Johannes Thingnes Bö kam mit Respektabstand (22,8 Sekunden) ins Ziel, Dritter wurde Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen (+ 25,6).

Der Salzburger Julian Eberhard lieferte als Achter zwar das beste Verfolgungsergebnis seiner Karriere ab und hielt damit seine Platzierung aus dem Sprint, drei Fehlschüsse aber waren zu viel, um im Medaillenkampf mitzumischen (+ 48,1). „Ein sehr gutes Rennen. Die zwei knappen Fehler im Liegendschießen waren der Grund, dass ich nicht vorn eingreifen konnte“, meinte Eberhard. Simon Eder (drei Schießfehler) wurde Zwölfter, Dominik Landertinger (vier Fehler) 21.

Unmittelbar vor dem Russen Anton Schipulin, der in der Verfolgung von Rang 21 auf Platz vier lief, sicherte sich der 43-jährige Biathlon-Altmeister Björndalen seine 45. WM-Medaille. Der Norweger lag mit nur einem Schießfehler lange auf Silberkurs, wurde am Ende noch von seinem 20 Jahre jüngeren Teamkollegen abgefangen. Nur wenige Stunden zuvor hatte Björndalens Ehefrau Darja Domratschewa in der Damen-Verfolgung (10 km) sensationell WM-Silber geholt – nur viereinhalb Monate nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Xenia. „Ihr Comeback ist unglaublich. Sie war so stark heute. Ihr Rennen hat mich noch mehr motiviert“, erklärte Björndalen.

Die erst im Jänner in den Weltcup zurückgekehrte Weißrussin rollte das Feld vom 27. Platz aus auf, musste sich ohne Fehlschuss nur der Deutschen Laura Dahlmeier geschlagen geben. Dritte wurde Sprint-Siegerin Gabriela Koukalova (CZE), die erst von einer Doping-Sperre zurückgekehrte Russin Irina Starych wurde Vierte, Lisa Theresa Hauser als beste Österreicherin 26. (drei Strafrunden).

Für Domratschewa ist mit der Aufholjagd zu Silber ein Traum in Erfüllung gegangen. „Ich hätte vor dem Rennen nie daran gedacht“, meinte die vor ihrer Babypause überragende Läuferin. Mit der 30-Jährigen freute sich ihr österreichischer Trainer Alfred Eder. Der frühere ÖSV-Coach hilft seit der Rückkehr von Domratschewa im weißrussischen Team aus.

Bei der Betreuung von Töchterchen Xenia baut die Jungmutter auf die Hilfe ihrer Familie. In Hochfilzen zieht sich die Kleinfamilie Björndalen-Domratschewa in das riesige Wohnmobil des Norwegers zurück. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2017)

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