Ski alpin: FIS überlegt mehr Parallel-Rennen und Aus für Super-G

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FIS-Renndirektor Markus Waldner hat sich in einem Interview für tiefgreifende Reformen im Weltcup und einen neuen Termin für die WM ausgesprochen.

FIS-Renndirektor Markus Waldner hat sich für tiefgreifende Reformen im alpinen Ski-Weltcup ausgesprochen. "Der FC Bayern gewinnt erst den Meistertitel, dann gehen die Spieler zur Weltmeisterschaft. Es wäre auch für uns Skifahrer klug, den Weltcup fertig zu fahren bis Ende Februar - und dann als Höhepunkt zur WM", sagte der Südtiroler in einem Interview mit dem "Münchener Merkur" (Donnerstag).

Schnee gebe es auch am Ende des Winters noch genug. "Die letzte Woche im Februar und die erste im März - das geht schon", plädierte der Herren-Rennchef des Internationalen Skiverbandes (FIS) für eine Verlegung von Weltmeisterschaften ans Saisonende.

"Wir fahren jetzt spazieren durch die Weltgeschichte - und kaum jemanden interessiert es. Da können wir morgen in Kvitfjell auch mit ein paar Wikingern fahren. Wir müssen sehr genau überlegen, ob das noch Sinn macht", sagte Waldner vor den Speed-Rennen am Wochenende in Norwegen. Er habe die Rennfahrer um Hilfe bitten müssen, um Neuschnee aus der Piste zu rutschen, weil zu wenige Helfer vor Ort waren. "So viel zum Interesse am Weltcup hier in Norwegen."

Zudem stellte Waldner in dem Interview die Zukunft des Super-G als Disziplin infrage und sprach sich für Sprintabfahrten aus. "Die klassischen Abfahrten werden immer bleiben. Die Frage ist, ob wir den Super-G sausen lassen", erklärte Waldner.

Eigene Parallel-Wertung, Rennen unter der Woche

Beim FIS-Kongress in Slowenien Ende Mai werde man darüber diskutieren. Zur Debatte stehe auch, Slalom und Riesentorläufe an Wochentagen zu veranstalten, um an den Wochenenden mehr Flexibilität für die Speed-Disziplinen zu bekommen. In der laufenden Saison gab es zahlreiche Verschiebungen und Absagen, weil das Wetter am Renntag nicht gut genug war. Davon waren u.a. die Herren-Abfahrten in Beaver Creek, Santa Caterina und Wengen betroffen.

Waldner will zudem die Parallel-Rennen "richtig pushen. Sie kommen beim Publikum gut an, sind leicht verständlich - auch für Nicht-Insider", betonte der 53-Jährige. "Die große Überlegung ist, eine eigene Weltcup-Kugel für die Parallel-Rennen mit vier bis fünf Events pro Saison zu vergeben." Bisher sind die Parallel-Slaloms Teil der Slalom-Wertung. Das kritisieren viele Rennläufer.

Ob seine Pläne umsetzbar sind, weiß Waldner selbst nicht. "Es geht immer um den deutschen Markt. Logistisch und technisch wäre es tip-top, aber es geht vor allem um die Marketingseite", betonte der FIS-Rennchef. Das Fernsehen müsse mitmachen.

(APA/dpa)

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