Super G: Lindsey Vonn holt sich Sieg und große Kugel

Lindsey Vonn
Lindsey Vonn(c) AP (Giovanni Auletta)
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Die Amerikanerin gewinnt auch den letzten Speed-Bewerb der Saison und holt damit zum dritten Mal den Gesamtweltcup. Elisabeth Görgl wird Zweite, Andrea Fischbacher sorgt für eine gehörige Schrecksekunde.

Schon vor ihrem Einsatz im Super G stand Lindsey Vonn als Siegerin im Gesamtweltcup fest: Haupt-Konkurrentin Maria Riesch lag zu diesem Zeitpunkt nur auf Platz drei und hätte somit Vonn nicht mehr überholen können. Doch es wäre nicht Lindsey Vonn, wenn sie sich damit zufrieden gegeben hätte: Die 25-Jährige fuhr einmal mehr auf volles Risiko und holte sich noch den Sieg vor Elisabeth Görgl.

Lindsey Vonn krönt damit eine beeindruckende Saison: Neben dem Abfahrts-Olympiasieg gewann sie elf Weltcup-Rennen und holte nicht nur zum dritten Mal in Serie die große Kristallkugel, sondern auch die Spezialwertungen in Super G, Abfahrt und Kombination. Mehr Weltcup-Siege hatte nur Vreni Schneider 1988/89 mit 14 Erfolgen geschafft. Jetzt ist Vonn allerdings froh, dass sie für einige Zeit nicht mehr skifahren muss.

Vonn startet die Party

"Heute gibt es eine Party", jubelte Vonn, die nach ihrer Olympia-Goldenen in Kanada aufgrund des dichten Programms noch auf eine große Feier verzichtet hatte.

Trotz der Verletzung war für Vonn ein Startverzicht kein Thema. Obwohl der Gesamtsieg schon vor ihrer Fahrt festgestanden war, da Riesch zu diesem Zeitpunkt bereits aus den Top-Zwei des Rennens war. "Ich wollte noch einmal auf Sieg fahren, aber es war nicht einfach. Allerdings hatte ich in dieser Saison schon so viele Verletzungen, dass die Schmerzen schon fast normal waren. Ich bin eine Kämpferin", betonte die Speed-Dominatorin der Saison, die nun wie die Liechtensteinerin Hanni Wenzel bei 33 Weltcup-Siegen hält.

Bei Riesch, die am Freitag Vierte wurde, hielt sich die Enttäuschung über den verpassten Gesamt-Weltcup-Sieg in Grenzen. "Das war ohnehin schon klar gewesen. Das wäre wie ein Lotto-Sechser mit Zusatzzahl gewesen, wenn sich das noch ausgegangen wäre", meinte Lokalmatadorin Riesch, die am Samstagabend auch Ehren-Gast beim "Musikantenstadl" in ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen sein wird.

Görgl bestätigte ihre aktuelle gute Form, die sie auch bereits am Donnerstag im Riesentorlauf (Rang drei nach dem ersten Lauf) angedeutet hatte. "Dieses gute Saisonende ist sehr wichtig für mich. Ich habe attackiert und mich runtergekämpft", erklärte die Steirerin. Der Lohn war Rang zwei im Super-G-Weltcup, der Rückstand auf Vonn beträgt allerdings satte 320 Zähler.

Fischbacher mit schwerem Sturz

Für bange Minuten hatte der Sturz von Fischbacher gesorgt. Die Super-G-Olympiasiegerin hatte ein Tor touchiert, die Balance verloren und sich spektakulär überschlagen. Wenige Minuten später stieg die Salzburgerin aber scheinbar unverletzt wieder auf ihre Ski und fuhr ins Ziel. "Mir tut der Kopf weh", meinte Fischbacher, die am Nachmittag gründlich durchgecheckt wird.

Endstand im Super G:

1. Lindsey Vonn USA 1:19,30 *
2. Elisabeth Görgl AUT 1:19,46
3. Nadia Styger SUI 1:19,87
4. Maria Riesch GER 1:19,89
5. Anja Pärson SWE 1:19,95
6. Tina Maze SLO 1:19,97
7. Nadja Kamer SUI 1:20,33
8. Fabienne Suter SUI 1:20,34
9. Andrea Dettling SUI 1:20,36
10. Marie Marchand-Arvier FRA 1:20,41
11. Britt Janyk CAN 1:20,56
12. Jessica Lindell-Vikarby SWE 1:20,67
13. Lucia Recchia ITA 1:20,91
14. Ingrid Jacquemod FRA 1:20,95
15. Emily Brydon CAN 1:21,14
16. Dominique Gisin SUI 1:21,22
17. Chemmy Alcott GBR 1:21,50
18. Anna Fenninger AUT 1:21,79
19. Marine Gauthier FRA 1:21,91

Ausgeschieden: Andrea Fischbacher (AUT), Viktoria Rebensburg (GER), Julia Mancuso (USA)

* Siegerin im Gesamtweltcup und im Super G-Weltcup

>>> Stand im Gesamtweltcup

(APA)

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