Der Rekord von Hermann Maier bleibt unerreicht

Rekord Hermann Maier bleibt
Rekord Hermann Maier bleibt(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Poolfoto)
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US-Superstar Lindsey Vonn hatte Pech mit einem Skistecken, das Missgeschick brachte sie im Riesentorlauf um Punkte. Die kleine Kristallkugel holte sich die siegreiche Deutsche Viktoria Rebensburg.

Schladming/Ww. Es war ein seltenes Bild, aber Lindsey Vonn stand auf einmal da wie eine Verliererin. Die US-Amerikanerin, die in diesem Winter fast alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, hat ihr ganz großes Ziel nicht erreicht. Die Gesamtweltcupsiegerin blieb im abschließenden Riesentorlauf als 24. ohne Zähler, damit platzte der Traum vom nächsten Rekord. Diesen hält weiterhin der Salzburger Hermann Maier, der im Jahr 2000 mit exakt 2000 Punkten die große Kristallkugel erobert hat. Vonn hat aber mit 1980 Zählern eine neue Damen-Bestmarke aufgestellt. Diese hatte seit 2006 die Kroatin Janica Kostelic mit 1970 Punkten gehalten.

Vonn stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, ausgerechnet im entscheidenden Durchgang blieb ein Stock am Start hängen. „Wenn du so hart arbeitest und dann im letzten Lauf, wenn noch alles möglich ist, verlierst, dann ist das schon schwer. Aber es ist für mich eine Motivation für das nächste Jahr. Es ist aber nicht leicht, so viele Punkte zu erreichen. Deshalb habe ich auch so gekämpft.“ Den Frust bewältigen wollte sie in den Abendstunden bei der Party ihres Sponsors. Wodka-Red-Bull war angesagt...

Von großer Kugel weit weg

Übers ganze Gesicht strahlte hingegen die Deutsche Viktoria Rebensburg. Die 22-jährige Olympiasiegerin war in ihrer Spezialdisziplin wieder einmal nicht zu schlagen, sicherte sich damit auch die kleine Kristallkugel. Die Österreicherinnen schlugen sich auch am Schlusstag noch recht tapfer, Anna Fenninger („Ich habe alles gegeben, aber ich hatte wenig Gelegenheit, um Riesentorlauf zu trainieren“) wurde Zweite vor der Italienerin Federica Brignone.

Damen-Cheftrainer Herbert Mandl konnte danach ein zufriedenes Resume ziehen. Seine Mannschaft hat zehn Siege gefeiert, dazu kamen sechs zweite und zwölf dritte Plätze. „Das ist eine ordentliche Saisonbilanz“, sagte Mandl. An einer Tatsache aber hat sich nichts geändert. „In der Gesamtwertung sind wir trotzdem sehr weit weg. Gegen eine Lindsey Vonn oder Maria Höfl-Riesch um die Kugel anzutreten, ist sicher vom jetzigen Standpunkt her auch nächstes Jahr nicht realistisch.“ Auch beim Blick in die zweite Leistungsklasse bekommt Mandl Sorgenfalten. „Das war eine ganz schlechte Saison. So etwas haben wir noch nie gehabt, da muss man genau analysieren, was da passiert ist.“ Podestplätze im Europacup seien ausschließlich von Weltcup-Läuferinnen herausgefahren worden. In keiner Disziplin sei man um Fixplätze im Weltcup mitgefahren. Lobend erwähnte Mandl Slalom-Juniorenweltmeisterin Stephanie Brunner.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2012)

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