Bieler nach WM-Training: "Je schwieriger, desto besser"

NORDIC SKIING - FIS Nordic WC Falun 2015
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Gruber nach ersten Sprüngen etwas verunsichert - Debütant Orter gelassen

Falun. Die Nordischen Kombinierer haben am Dienstagvormittag als erste Athleten die Normalschanze in Falun getestet. Während ringsherum im Lugnet-Skistadion noch Arbeiten im Gang waren, absolvierte auch das ÖSV-Sextett die ersten Trainingssprünge für den WM-Auftakt am Freitag. "Je schwieriger es ist, desto besser für mich", meinte der nach Blessuren wieder stark springende Christoph Bieler.

Der 37-jährige Team-Senior hatte sich kurz vor Weihnachten in Ramsau fünf Rippen und drei Wirbel-Querfortsätze gebrochen. Letztere Verletzung bereitet ihm wegen der Beteiligung der seitlichen Rückenmuskeln noch immer Probleme. Im Springen klappte es in Falun aber von Beginn an, der Tiroler war mit 100,0 m gleich im ersten Versuch (Tagesbestweite) und mit 98,5 m zum Abschluss zweimal Bester.

Im Laufen fühlt er sich nach der vierwöchigen Zwangspause von Tag zu Tag besser. "Ich habe nicht die erhoffte Form, aber ich habe alles getan, was möglich ist", erklärte Bieler. Mit weiterer Steigerung will er sich das Vertrauen der Trainer erarbeiten und einen der vier Startplätze sichern. "Gute Sprünge werden für mich wichtig sein, da kann ich einen Vorteil herausholen."

Für weite Sprünge ist stets auch Bernhard Gruber gut. Dies und eine starke Laufform haben dem Salzburger zum Weltcupsieg im Val di Fiemme und zu vier weiteren Podestplätzen im WM-Winter verholfen. Doch auf der Lugnet-Schanze ging es zum Auftakt nicht so leicht von der Hand wie erwartet. "Es ist zäh. Ich habe etwas das Gefühl verloren", sagte der 32-Jährige der APA.

"So zähle ich mich nicht zu den Favoriten", meinte der etwas verunsichert wirkende Gasteiner. Er will nun auch die weiteren Trainings nützen, um nach dem Absprung in die richtige Flugbahn zu kommen. Mit 90 und 91 Metern lag er nicht weit zurück, doch Gruber ist Perfektionist. "Ich verlange von mir selbst, dass ich es herbringe. Ich will hier 94, 95 Meter springen."

Mitbewohner des zweifachen Team-Weltmeisters im Holz-Bungalow im Främby Udde Resort einige Kilometer außerhalb von Falun ist der WM-Debütant Philipp Orter. "Ich nehme es wie einen Weltcup", sagte der dreifache Junioren-Weltmeister von 2014. "Die Schanze mit dem Wind taugt mir. Die Form ist da und das stimmt mich positiv."

Unter Druck setzt sich der Kärntner, der am Montag 21 Jahre alt wurde, bei der Premiere nicht. "Ich brauche nichts zu beweisen. Ich versuche es zu genießen und meine Leistung abzurufen."

Von der Erfahrung Grubers, der 2013 Silber von der Großschanze und im Team-Sprint geholt hatte, könne er viel profitieren, sagte Orter. "Wir ergänzen uns gut. Ich kann Berni etwas von meiner Lockerheit mitgeben."

Im zweiten Durchgang sprang Jason Lamy Chappuis mit 95,5 m am weitesten. Der dreifache Weltmeister von 2013 war seit Mitte Jänner wegen einer Beinverletzung außer Gefecht und hatte erst in der Vorwoche in Oberstdorf das Schanzentraining wieder aufgenommen. In Falun will er spätestens ab der zweiten Woche auf der Großschanze vorne mitmischen. "Ich trage das Trikot des Weltmeisters und will alles daran setzen, um den Titel zu verteidigen", sagte der Franzose.

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