Apple gefährdet Samsungs Smartphone-Marktführerschaft

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Samsung gibt für das abgelaufene Quartal Gewinneinbrüche bekannt. Analysten vermuten, Apple habe den Marktführer Samsung bereits eingeholt.

Samsung Electronics droht die Marktführerschaft im Smartphone-Geschäft an den Erzrivalen Apple zu verlieren. Für die Sparte Mobilgeräte gaben die Südkoreaner am Donnerstag einen Gewinneinbruch im abgelaufenen Quartal um 64 Prozent auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro bekannt. Smartphone und Tablet-Verkäufe seien zurückgegangen, teilte der Konzern mit, ohne genaue Zahlen zu nennen.

Manche Analysten gehen davon aus, dass Apple dank des neuen iPhones Samsung mittlerweile eingeholt hat. Zuletzt war der US-Konzern vor drei Jahren verkaufsstärkster Smartphone-Produzent, wie Neil Mawston von der Marktforschungsfirma Strategy Analytics erläuterte. Nach Einschätzung des Analysehauses Counterpoint hat Apple Samsung im Schlussquartal 2014 sogar bereits überrundet. Apple hatte für den Zeitraum einen Rekordabsatz von 74,5 Millionen iPhones bekanntgegeben.

Samsung für Zukunft skeptisch

Für das vergangene Jahr legte Samsung endgültige Zahlen vor. Demnach rutschte der Konzerngewinn auf umgerechnet 20,3 Milliarden Euro ab. Im Jahr 2013 konnte man noch einen Rekordwert von 29,9 Milliarden Euro verbuchen. Für das laufende Jahr gab das Management einen skeptischen Ausblick: "Die Unsicherheit über die globalen Geschäftsbedingungen wird 2015 wahrscheinlich weiter zunehmen wegen der wirtschaftlichen Abschwächung in der Eurozone und Finanzrisiken in Schwellenländern."

Apple geriet in den vergangenen Monaten wegen seiner Bemühungen Steuerschlupflöcher auszunutzen zunehmend unter Beschuss. Die linksliberale britische Tageszeitung "Independent" kommentierte am Donnerstag den Rekord-Quartalsgewinn von Apple so: "Solange Apple so hochprofitabel arbeitet, sollte das Unternehmen auch einen angemessenen Teil an Steuern zahlen. Wie alle anderen multinationalen Unternehmen bemüht sich Apple mit Anwälten und Wirtschaftsprüfern die Steuerrechnungen möglichst klein zu halten. Regierungen sollten ihre internationale Zusammenarbeit verbessern, um Steuerparadiese für Unternehmen auszutrocknen. Profit ist kein Schimpfwort, Steuern sind es aber auch nicht. Die Welt sorgt sich um die Kluft zwischen Arm und Reich. Unternehmen wie Apple sollten darauf empfindlich reagieren, so wie sie auf die Wünsche ihrer Kunden hören."

((APA/Reuters))

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