Foxconn und Sharp besiegeln Übernahme nächste Woche

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Der Smartphone- und Fernseher-Hersteller Sharp kämpft mit scharfer Konkurrenz aus China und Südkorea.

Nach mehreren Anläufen will der Apple -Zulieferer Foxconn Insidern zufolge in der kommenden Woche die Übernahme des angeschlagenen japanischen Elektronikkonzerns Sharp festzurren. Die Vorstände beider Unternehmen kämen am Mittwoch zusammen, um das Geschäft formell zu beschließen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Samstag.

Am Donnerstag solle die Vereinbarung dann unterzeichnet werden. Beide Seiten hätten sich auf eine niedrigere Kaufsumme geeinigt. Ein Sprecher von Sharp wollte sich nicht dazu äußern. Foxconn war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Sharp mit mehr Verlust

Ursprünglich sollte das Geschäft Ende Februar über die Bühne gehen. In letzter Minute wurde jedoch bekannt, dass Sharps Fehlbetrag im Geschäftsjahr zum Ende März höher ausfallen wird als zunächst erwartet. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte von mit der Sache vertrauten Personen erfahren, Foxconn wolle die ursprünglich vorgesehene Summe von umgerechnet knapp 3,9 Milliarden Euro (489 Milliarden Yen) deswegen um etwa 795 Millionen Euro reduzieren. Der Smartphone- und Fernseher-Hersteller Sharp kämpft mit scharfer Konkurrenz aus China und Südkorea.

Es wäre der größte Zukauf eines ausländischen Konzerns in der normalerweise sehr isolierten japanischen Technologiebranche und bereits die dritte Geldspritze für Sharp innerhalb von vier Jahren. Insidern zufolge wollte die Regierung in Tokio lange verhindern, dass der Konzern in ausländische Hände gerät. Eine Gegenofferte eines staatlichen Fonds lehnte Sharp jedoch ab.

Foxconn könnte mit dem Zukauf seine Position als wichtigster Apple-Zulieferer ausbauen und sich gleichzeitig für den Wettbewerb mit Samsung rüsten. Dabei geht es vor allem um die Oled-Displays der Japaner. Sharp soll ab 2018 mit der Massenproduktion der technologisch fortschrittlichen Displays beginnen - dann wird damit gerechnet, dass Apple in seinen iPhones die Technik einsetzt.

(APA/Reuters)

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