Nordkorea führt sein eigenes Netflix ein

Kim Jong-un wird bald auch "on demand" zu sehen sein.
Kim Jong-un wird bald auch "on demand" zu sehen sein.APA/AFP/KCNA VIA KNS/KCNA
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Das Regime will seine Bevölkerung mit einem Video-on-demand-Dienst bei Laune halten - zu sehen gibt es aber nur staatlich geprüfte Inhalte.

Video-on-demand hält nun auch im international isolierten Nordkorea Einzug. Das Staatsfernsehen präsentierte ein Gerät, das Netflix-ähnliche Dienste anbieten soll, berichtet die Nachrichtenseite "NK News". Manbang heißt die Box, über die die Bürger des stalinistischen Regimes Dokumentationen über die Führungsriege des Landes abrufen können. Außerdem soll es Sendungen geben, die Englisch- und Russischkenntnisse vermitteln.

Der Dienst ist eine interessante Entwicklung für die nordkoreansiche Fernsehtechnologie - denn in der Diktatur haben nur wenige Menschen einen Internetzugang. Die Weltbank schätzte in einer Statistik, dass es keine sicheren Internetverbindungen pro einer Million Menschen gebe - im Süden sind es 2320. Die Streaming-Box funktioniert daher über das landeseigene IPTV, das “quasi-Internet” zur Übertragung von Fernsehen nutzt.

Manbang werde das Leben der Bürger und Kinder erheitern, hieß es im Staatsfernsehen. "Kinder quälten uns früher, um neue interessante Videos nach ihrer Veröffentlichung wieder sehen zu können, aber wir hatten Probleme, das zu tun", zitiert "NK News" einen Lehrer in einem Waisenhau. "Jetzt sind wir glücklich, da wir ihnen die Filme noch einmal zeigen können. Und die Kinder genießen es."

>>> Bericht auf "NK News".

(maka)

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