Kodak-Film ist Geschichte

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Der US-Fotopionier Kodak will nun auch sein Filmgeschäft abstoßen. Der Patentverkauf stockt.

Rochester/Es/Ag. Bei Kodak geht der Überlebenskampf in die nächste Runde. Jetzt will der Pionier der analogen Fotografie sein Geschäft mit Fotofilmen abstoßen. Bis Mitte des kommenden Jahres soll nun ein Käufer gefunden werden. Auch weitere Geschäftszweige wie Scanner oder Fotostationen sollen verkauft werden.

Lange waren Film und Fotopapier eines der wesentlichen Standbeine von Kodak. Der Umbruch zur Digitalfotografie, den der Konzern verschlafen hatte, machte dieses Geschäftsfeld zunichte. Aus der Produktion von Diafilmen, Kameras und digitalen Bilderrahmen ist Kodak bereits ausgestiegen. Viel bleibt da nicht mehr übrig. Als Druckerspezialist will sich das Unternehmen nun profilieren. Bisher allerdings mit mäßigem Erfolg. Kodak hat bereits im Jänner Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet. Dabei müssen die Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Man hoffte, Kodak würde sich neu aufstellen. Bisher hat aber kein Geldbeschaffungsplan so richtig gefruchtet. Die Versteigerung einer vermeintlichen Goldgrube von 1000 Patenten sollte bis zu drei Mrd. Dollar bringen.

Bieterstreit blieb aus

Der Verkauf wollte aber nicht so recht in Gang kommen und artete in mehrere Gerichtsverfahren aus. Im Juli wurde Kodaks Anspruch auf das Patent für Vorschaubilder, von dem sich Kodak eine Mrd. Dollar versprochen hatte, für ungültig erklärt. Es kam nicht zu dem erhofften Bieterstreit um die Patente. Unter anderem deshalb, weil sich die größten Interessenten, Google und Apple, zu einem Bieterkonsortium zusammengetan hatten und nur 500 Mio. statt der erhofften drei Mrd. Dollar boten. Kodak reichte eine Kartellrechtsklage ein, das Verfahren läuft noch. Die Verkaufsverhandlungen wären zwar noch im Gang, es könne aber sein, dass man die Patente am Ende behalte, gab man sich bei Kodak zuletzt trotzig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2012)

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