EU pocht wieder auf einheitliche Handy-Ladegeräte

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Bis Februar haben die Hersteller Zeit, sich freiwillig zu verpflichten, sonst will die EU-Kommission sie dazu zwingen. Probleme macht der USB-Standard, der oft nicht genug Leistung für neuere Geräte bieten.

Immer mehr Handyhersteller produzieren Ladegeräte nach dem Micro-USB-Standard. Da eine freiwillige Vereinbarung der Produzenten Ende 2012 ausgelaufen ist, befürchtete EU-Industriekommissar Antonio Tajani nun, dass in Zukunft wieder zwischen Herstellern inkompatible Ladegeräte gebaut werden. Das will er so nicht hinnehmen. "Sollten die Hersteller diese Vereinbarung bis Ende Februar nicht erneuern, wird die EU sie dazu verpflichten", sagte Tajani dem Magazin "Focus". Bis Ende Februar gibt er den Firmen noch Zeit, das "Memorandum of Understanding" zu verlängern.

Im Interesse der Verbraucher wären laut Tajani ähnliche Vereinbarungen auch für andere Produkte wünschenswert. "Denken Sie an das Zubehör für Computer und alle Arten von digitalen Geräten. Auch hier möchte ich, dass die Industrie sich auf mehr Einheitlichkeit einigt."

Standard reicht nicht für Tablets

Wie Golem berichtet, gibt es aber technische Hindernisse. Der USB-Standard ist nur auf 2,5 Watt ausgelegt. Manche Hersteller erreichen aber über proprietäre Mechanismen deutlich mehr, teilweise sogar 10 Watt. Da damit der Standard verletzt wird, schalten die Geräte herunter, sobald man ein Handy oder Tablet eines anderen Herstellers anschließt. Gerade für die letztere Geräteklasse reichen 2,5 Watt aber oft nicht aus.

100 Watt über USB

Abhilfe könnten neue Standards wie USB Battery Charge oder USB Power Delivery schaffen. Beide existieren parallel zu einander. USB PD könnte sogar bis zu 100 Watt über die Kabelverbindung schicken. Bis es soweit ist, wird aber noch einige Zeit vergehen. Von einer flächendeckenden Unterstützung durch die Hersteller ist noch keine Rede.

(APA/dpa/Red.)

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