Ein zweites Leben für USB-Sticks

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Alte USB-Sticks sind für den alltäglichen Datentransport vielleicht zu klein geworden oder dank Onlinespeicher überflüssig. Fünf Ideen für kreatives »Recycling«.

Kaum zu glauben: Als vor dreizehn Jahren der erste USB-Stick auf den Markt kam, konnten darauf nur acht Megabyte an Daten gespeichert werden. Das entspricht etwa zwei bis drei Liedern. Heute sind ein bis vier Gigabyte normal, und die Kapazitäten reichen bis zu einem halben Terabyte oder 130.000 Liedern. In dieser kurzen Zeitspanne haben sich in Schreibtischschubladen, Handtaschen oder Büroschränken bestimmt einige Sticks angesammelt, die aus dem einen oder anderen Grund ausgedient haben. Vielleicht sind sie mittlerweile zu klein, oder der Besitzer legt seine Daten ohnehin bereits in einem Onlinespeicher – der viel zitierten „Cloud“ – ab, wo sie von jedem Gerät mit Internetanschluss abgerufen werden können. Diesen alten USB-Speichern kann mit wenigen Handgriffen neues Leben eingehaucht werden, zum Beispiel als tragbares Betriebssystem oder für Software, die direkt vom Stick aus genutzt werden kann. Aber auch für kreative Geschenke lassen sich die ausgedienten Datenspeicher verwenden.


1.Zweitbetriebssystem. Auf einem USB-Stick könnte man zum Beispiel ein Betriebssystem installieren. Das ist praktisch, wenn man zum Beispiel Windows 8 oder Linux nur ausprobieren möchte oder an einem fremden PC lieber sein eigenes, vertrautes System verwendet. Dazu sollte der Stick für Windows 8 (32 Bit) mindestens acht Gigabyte haben. Das Windows auf dem Stick ist eher für fortgeschrittene Anwender, eine genaue und recht einfache Anleitung gibt es bei:
www.windows-8-futter.de/usb-stick-booten.html


2.Mix-Tape. Für technisch weniger Versierte ist auch diese USB-Idee geeignet. Ein ausgedienter USB-Stick wird nach dem Vorbild guter alter Mix-Tapes mit einer Musikauswahl bespielt und als individuelles Geschenk gereicht – dafür genügen auch 128 Megabyte. Ein wenig schicker wird es, wenn der Stick in eine alte Musikkassette integriert wird und so auch aussieht wie ein Mix-Tape. Das geht relativ einfach: Kassette aufschrauben, Loch in den Rand schneiden, USB-Sick einlegen, Kassette zuschrauben. Anleitungen gibt es bei Instructables mit den Suchbegriffen „USB Tape“.
Link: www.instructables.com


3.Programme to go. Von Skype über Virenscanner bis hin zu klassischen Büroprogrammen lässt sich beinahe alles auf einem USB-Stick installieren und ist dann auf einem beliebigen fremden PC einsetzbar. Am einfachsten geht das mit der Software von PortableApps. Einige Programme bieten aber auch eine eigene USB-Stick-Version an – am besten mit einer Suchmaschine nach dem Namen und dem Zusatz „Portable“ suchen.
Link:portableapps.com


4.Zugangssperre. Mit der Software Predator kann ein USB-Stick auch als Zugangssperre für den PC oder Laptop verwendet werden. Nur solange der Stick angeschlossen ist, bleibt der Computer aktiv. Wird er abgezogen, wird der Bildschirm dunkel. Der Speicher kann dabei ganz normal für Daten verwendet werden. Versucht ein Fremder den PC zu aktivieren, kann die Kamera auf Wunsch ein Foto machen.
Link:www.predator-usb.com


5.Urlaubsdokumente. Last, but not least lässt sich jeder alte USB-Stick zu einem perfekten Dokumentenspeicher für den Urlaub machen. Es kann in vielen Situationen praktisch sein, Scans von Reisepass und Co. zu haben, und dafür reicht ebenfalls der alte 128-Megabyte-Stick. Wer seine Dokumente längst im Onlinespeicher Dropbox aufbewahrt, findet vielleicht Gefallen an der portablen Version der Dropbox – so muss im Notfall kein fremdes Programm mehr gestartet werden.
Link: nionsoftware.com/dbpahk/de

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2013)

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