"Tech-Nobelpreis" für Ausbau magnetischer Festplatten

NASA image of star-forming clouds, called cold cores, that Planck observed throughout the Milky Way galaxy
NASA image of star-forming clouds, called cold cores, that Planck observed throughout the Milky Way galaxy(c) REUTERS (Handout . / Reuters)
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Ein britischer Physiker wurde mit dem renommierten Millennium-Technologiepreis 2014 ausgezeichnet.

Der britische Physiker Stuart Parkin (58) erhält den mit einer Million Euro dotierten Millennium-Technologiepreis 2014. Das gab die Technikakademie Finnlands (TAF) am Mittwoch bekannt. Dank seiner Forschung sei die Speicherkapazität magnetischer Festplatten um ein Tausendfaches erhöht worden, heißt es in der Begründung.

Das Speichern von enormen Datenmengen habe wiederum die Entwicklung von großen Rechenzentren, Cloud-Diensten und sozialen Netzwerken ermöglicht, hieß es in der Begründung der TAF weiter. Der Millennium-Technologiepreis gilt als eine Art Nobelpreis für Technologie und ist sogar um etwa 100.000 Euro höher dotiert als dieser. Parkin forscht in Deutschland und ist unter anderem Direktor des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle (Sachsen-Anhalt).

"Dass wir heute Filme übers Internet empfangen, soziale Medien nutzen und Internetrecherchen durchführen können, haben wir in der Cloud arbeitenden magnetischen Festplatten zu verdanken, auf denen all diese Informationen gespeichert sind", schrieb die Akademie in einer Pressemitteilung. Parkin sei unter anderem führend im Bereich der sogenannten Spintronik, die zur Datenspeicherung nicht die elektrische Ladung nutze, sondern den Drehsinn (Spin) der Elektronen. Ein Mitglied des Auswahlkomitees erklärte: "Prof. Parkins Leistungen haben einen wesentlichen Beitrag zur "Big Data"-Revolution geleistet und den Zugang zu Informationen erheblich verändert."

Stuart Parkin sagte, er sei außerordentlich erfreut über den Preis: "Ich fühle mich sehr geehrt und bin stolz auf diese Auszeichnung, mit der die wissenschaftliche Gemeinschaft meine Arbeit und ihren Einfluss auf die Welt als Ganzes gewürdigt hat." Parkin ist auch als Alexander von Humboldt-Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und als Gastprofessor an vier anderen Universitäten tätig.

Der Millennium-Technologiepreis wird am 7. Mai in der finnischen Hauptstadt Helsinki verliehen. Mit der Auszeichnung ehrt Finnland alle zwei Jahre Wissenschafter, die das Wohl und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem Sir Tim Berners-Lee, der Begründer des World Wide Web, und Shinya Yamanaka, ein Pionier der ethischen Stammzellenforschung.

(APA/dpa)

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