A1 verwendet Handydaten für Stauwarnungen

(c) Die Presse (Fabry Clemens)
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Der Mobilfunker will die Bewegung aktiver SIM-Karten auf Österreichs Straßen beobachten und so die Verkehrslage erkennen. Die aktuellen Staumeldungen sollen über Navigationsgeräte abrufbar sein.

Der österreichische Mobilfunkprovider A1 hat kürzlich in Linz ein Pilotprojekt abgeschlossen, bei dem Bewegungsdaten von Handys zur Beobachtung der Verkehrslage verwendet werden. Mithilfe der aufbereiteten Daten sollen Navigationsgeräte präzisere Informationen über die Situation auf den Straßen bekommen und so bei möglichen Staus oder Sperren rechtzeitig Ausweichrouten berechnen können. SIM-Karten im Stau

"Wenn sich aktive Handys entlang eines Straßenverlaufs in einer bestimmten Geschwindigkeit bewegen, ist davon auszugehen, dass es sich dabei um die Bewegung von Kraftfahrzeugen handelt", erklärt Reinhard Zuba, Bereichsleiter Marketing bei mobilkom austria. Wird auf einem Teilstück der beobachteten Strecke keine Bewegung erkannt, geht A1 von einem Stau aus. Daten-Verkauf an Dtrittanbieter

Der Mobilfunker will die gesammelten Daten Anbietern von Routenplanern oder Navigationssystemen verkaufen. Mit welchen Unternehmen konkret kooperiert werden soll, will man noch nicht verraten. In Deutschland und der Schweiz kooperiert TomTom bereits mit Mobilfunkbetreibern und will den entsprechenden Service "HD Traffic" noch im laufenden Jahr umsetzen. "Datenschutz nur für Individuen"

Bedenken bezüglich des Datenschutzes weist Reinhard Zuba entschieden zurück: "Datenschutz beschäftigt sich primär mit dem Schutz von Individuen, Für dieses System ist nicht der einzelne Nutzer interessant, sondern das bewegte Bild, das die Gesamtheit der Nutzer produziert."

(Ag./Red.)

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