Hongkong: Das Silicon Valley Asiens

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Das "Internet der Dinge", "Smart City" und erneuerbare Energien sind nur wenige der Schlagwörter, die im Mittelpunkt des diesjährigen IT-Fests stehen.

Zum dritten Mal findet dieses Jahr das "International IT Fest" in Hongkong statt. So international das Land sich aber präsentieren möchte, ist das Festival aber noch nicht gediehen. Die Zahl der internationalen Journalisten lässt sich an einer Hand abzählen. Doch nach eigenen Angaben steht man erst am Anfang mit dem IT-Fest.

Und Ziele hat man viele. Die Gefahr sich dabei zu verlieren, scheint nicht gegeben zu sein. Dafür sorgen die zahlreichen Regierungsmitglieder, die jeweils für ein eigenes Projekt verantwortlich zeichnen. Einerseits möchte man innerhalb des Landes junge Leute motivieren, sich für Technik zu begeistern. Dabei ist es egal, ob sie in der Entwicklung tätig sind, oder im Gesundheitswesen. "Irgendwann kommt der Punkt, wo man neue Technologien nicht nur anwenden muss, sondern sie auch anderen beibringen. Hier wollen wir so früh wie möglich ansetzen", erklärt eine Regierungs-Mitarbeiterin. 

Muttersprache: Digital

(c) Presse Digital

Um die Jugend muss man sich in Hongkong keine Sorgen machen muss. Das zeigen die kürzlich vergebenen ICT-Awards. Die jüngsten Gewinner in der Kategorie "Innovative Ideen" erhielten zwei Schüler im Alter von 15 und 16 Jahren. Sie entwickelten eine Methode, um mittels eines Chips die Gehirnströmungen in Echtzeit zu analysieren. An das verbundene Smartphone werden die Resultate geschickt. Zudem fungiert es als Tracking-Tool. Derweil handelt es sich nur um einen Prototypen, aber es ist erstaunlich, welche Wege diese jungen Menschen bereits jetzt gehen.

Außerdem möchte man der älteren Bevölkerung und hier speziell den Personen über 65 Jahren die Angst vor Smartphones und Co. nehmen. Hier scheint die Hürde schon größer.

(c) Presse Digital

"Viele ältere Personen sind Analphabeten. Eigens dafür entwickelte Apps sollen dies ändern. Und lediglich 30 Prozent besitzen ein Smartphone oder ein Tablet. Hier setzen wir an und bieten Apps, um dieser Bevölkerungsgruppe den Zugang zu Behörden zu erleichtern. Aber auch Demenzkranken wollen wir mit eigenen Lern-Apps einen speziellen Service bieten", erklärt Joey Lam, Deputy Government Chief Information Officer of the Government Chief Information Officer der Regierung Hongkongs. Die Titel der einzelnen Regierungsvertreter sind zwar sperrig, dafür ihre Ziele umso klarer.

Exportware: Startups

Nachdem in Hongkong lediglich zwischen 30 und 40 Prozent des Landes genutzt werden können, hat man sich dazu entschieden diesen Platz nicht für Landwirtschaft zu nutzen, sondern (weil lukrativer) zu vermieten. Der Fokus des Unternehmens liegt ganz klar darin, das chinesische Silicon Valley zu nutzen. Man möchte der zentrale Knotenpunkt für internationale Unternehmen sein, die unter anderem auch nach China expandieren wollen. Hier sieht man sich in der Rolle als Vermittler, als weltmännisches Land mit europäischen Einflüssen. Mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten ist Hongkong laut Joey Lam der beste Ausgangspunkt.

"Das digitale Zeitalter ist längst hier und hat die Ländergrenzen bereits längst aufgeweicht", zeigt sich Joey Lam überzeugt. Auch aus diesem Grund ist die Regierung sehr darin interessiert die Jugend und generell die Bevölkerung Hongkongs zu fördern und zu unterstützen. Und das mit einigen interessanten Ansätzen, die auch am europäsischen Markt durchaus Erfolg haben könnten. Grundsätzlich soll Hongkong zu einer "smarten" Stadt werden und zum IT-Drehkreuz der Welt.

Nur drei Jahre nach dem ersten IT-Fest in Hongkong haben sich die Events nahezu verdoppelt. Mit über 51 Events steht dieses kleine Land mit über sieben Millionen Einwohnern die nächsten zwei Wochen im Zeichen dieses Festivals.

(bg)

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