Google nimmt sich ein Beispiel an Apple

APA/AFP/JEFF PACHOUD
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Nach drei Monaten ist auf 0,3 Prozent aller Android-Geräte 7.0 aka Nougat installiert. Google hat nun endlich eine Strategie für das Fragmentierungsproblem.

Android, einst der Underdog der Betriebssysteme hat mittlerweile einen weltweiten Marktanteil von 88 Prozent. Das liegt auch an den vielen Herstellern, die Google bei dieser Verbreitung geholfen haben. Aber auch genau hier krankt auch das System des Unternehmens. Im Gegensatz zu Apple, das die neueste iOS-Version ausspielt, ist ein Update auf Android 7.0 bei vielen Modellen nicht einmal sicher und wenn doch, dann dauert es Monate bis die neueste Version tatsächlich beim Nutzer ankommt. Google will jetzt aber endlich das Problem anpacken.

Es sind die vielen Wege, die zwischen Präsentation der neuen Version und dem Ausspielen liegen, welche eine Verfügbarkeit hinauszögern. Die Hersteller müssen eine Kompatibilität prüfen und die Version an ihre Benutzeroberflächen anpassen und implementieren. Aber auch die Mobilfunker müssen dann noch testen.

(c) Apple Event
(c) Google/Developer/Dashboard

Tim Cook zeigte während der Vorstellung der neuen MacBook-Serie eine Grafik, die das Google-Problem deutlich veranschaulichte.Tatsächlich ist die Verbreitung von Android 7.0 noch näher an den null Prozent als die Apple-Grafik vermuten lässt.

Apple ist auch einer besonders guten Situation. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Hardware-Konfigurationen auf ihre Kompatibilität zu prüfen, wobei auch hier in der Vergangenheit kleinere und größere Fehler passiert sind.

Dennoch hinkt Google Apple hinterher. Das jeweils neueste Betriebssystem müsste auf einer großen Zahl Smartphones funktionieren - trotz unterschiedlichster Hardware-Komponenten. Ein Aufwand, der mit immensen Kosten verbunden ist. Die von Google veröffentlichten Kompatibilitätsrichtlinien geben Grund zur Hoffnung. Der Strategiewechsel könnte das leidige Thema der Fragmentierung beenden.

Mit sogenannten "Android-Extensions" könnte Google ohne lästigen Umweg die Updates over the air ausspielen und damit die Hersteller übergehen. Unternehmen wie Samsung, LG, Lenovo und Co. müssten sich verpflichten, gewisse Rahmenbedingungen einzuhalten, damit das aber überhaupt möglich wird. Gewisse Teile des Android-Codes dürften nicht mehr verändert werden.

Auch bei anderen Themen plant Google eine Reglementierung. Das betrifft Ladestandards wie auch die Implementierung von Multi-Windows.

>>> Hier geht's zu den neuen Android-Richtlinien.

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